Nordex: Verheißen die neuen Zahlen endlich wieder Sicherheit?

Liebe Leser,

der norddeutsche Windkraftspezialist Nordex fiel zuletzt vor allem durch seine ausgedehnten Expansionsbestrebungen auf. Übernahmen kosten Geld und bieten immer ein gewisses Unsicherheitspotential, daher geriet die Aktie zunehmend in Straucheln. Nun präsentierten die Rostocker die Quartalszahlen für das dritte Jahresviertel. Die Frage wird sein, können die vorgestellten Zahlen die Situation beruhigen oder gar verschlimmern?

Die Zahlen

Während der ersten neun Monate konnte das Unternehmen ein Umsatzplus von 31 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert erzielen. Beim organischen Wachstum (Zugewinn ohne Zukauf dritter Unternehmen) konnten Zugewinne von 10,6 Prozent verbucht werden.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBITDA) stieg während der ersten neun Monate um 47 Prozent auf 204 Millionen Euro. Nordex sieht die gesteigerte Produktivität sowie die verbesserte Projektentwicklung als ausschlaggebende Gründe für den guten EBITDA-Wert. In Sachen Gewinn konnten sich die Norddeutschen mit einem Plus von 41,9 Prozent auf 64,4 Millionen Euro merklich verbessern.

Lars Bondo Krogsgaard, Vorstandsvorsicher bei Nordex SE, kommentierte die Zahlen und erfreute sich über die seiner Meinung planmäßige Entwicklung während des dritten Quartals. Er erwarte, dass im Jahre 2016 insgesamt 3,4 Milliarden Euro für den Auftragseingang umgesetzt werden kann. Deshalb prognostiziert er im gleichen Atemzug selbstbewusst ein „starkes viertes Quartal“.

Und jetzt?

Fest steht, dass die Werte der Nordex-Aktie zuletzt von mehreren Tiefs geprägt waren. Vor wenigen Tagen (10.11) fiel das Wertpapier sogar unter die symbolische 20 Euro-Marke und erreichte damit Tiefstwerte, die in dieser Form während des gesamten Jahres nicht vollbracht wurden.

Auch nach der jüngsten Zahlenverkündung dürfte die Skepsis an Nordex meiner Meinung nach nicht so schnell abflauen, wie es wohl in Rostock herbeigesehnt wird. Denn obwohl die Zahlen gute Zugewinne verheißen, sind sie doch unter den Prognosen vieler Analysten und somit verbesserungswürdig.

Des Weiteren kommt ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor hinzu – eine satte Nettoverschuldung von 217 Millionen Euro, welche auch aufgrund der Übernahme des spanischen Branchenvertreters Acciona Windpower entstand.

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Ein Gastbeitrag von Norman Stepuhn.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse