Novo Nordisk: wird das Niveau jetzt zum Einstieg genutzt?

Robert Sasse: Herr Kauder, vor rund einem Monat ist es zu einem deutlichen Kurseinbruch bei der Aktie des dänischen Insulinherstellers Novo Nordisk gekommen. Der Titel hat sich seither nicht erholen können und bleibt in einer Seitwärtsrange. Auch die Nachricht über einen Führungswechsel hat die Hoffnung der Anleger offenbar nicht neu entfachen können. Bietet sich jetzt den noch nicht investierten Anlegern eine Chance zum Einstieg, schließlich sind die fundamentalen Daten des Unternehmens doch gar nicht so schlecht?

Ethan Kauder: Ja, wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bei Novo Nordisk immerhin um den Weltmarktführer auf dem Insulinmarkt handelt. Das Unternehmen blickt auf eine lange Tradition zurück, da es bereits vor mehr als 90 Jahren gegründet wurde. Auch die zuletzt vorgelegten Zahlen aus dem zweiten Quartal waren durchaus überzeugend ausgefallen. Der Anstieg des Nettoergebnisses hatte über den Erwartungen gelegen, was in erster Linie neuen Wirkstoffen zur Behandlung von Diabetes und Fettleibigkeit zuzuschreiben war. Auch der Umsatz legte zu.

Robert Sasse: Wie ist es dann trotzdem von mir erwähnten Kursverlusten gekommen?

Ethan Kauder: Die Anleger reagierten enttäuscht, nachdem die Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert worden war. Das Management hatte zuvor noch ein Umsatzwachstum von 5 bis 9% in Aussicht gestellt, jetzt geht man im besten Fall nur noch von einem 7%igen Wachstum aus. Doch die Tatsache, dass die Aktie seither seitwärts tendiert, kann durchaus auch als positives Signal gewertet werden.

Robert Sasse: Inwiefern?

Ethan Kauder: Nun, anscheinend gibt es noch genügend Anleger, die die Ruhe bewahren und auf die guten fundamentalen Daten vertrauen. Schon im Februar war der Kurs auf ein ähnliches Niveau abgerutscht und hatte sich sogleich wieder gefangen. Wird die Unterstützungszone auch diesmal bestätigt, sollten die Anleger also nicht nervös werden. Einige Experten haben das günstige Niveau bereits zum Einstieg genutzt, auch das ist ein durchaus positives Signal. An der Charttechnik hat sich bis jetzt nichts Grundlegendes geändert.

Robert Sasse: Herr Kauder, wir danken Ihnen für das Gespräch.

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Ein Gastbeitrag von Ethan Kauder.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse