Olaf Storbecks Jahrhundertkrise erntet erste gute Kritiken

Ich hatte bereits in diesem Blog eine erste Vorschau auf das Buch “Die Jahrhundertkrise” des Handelsblatt Ökonomen Olaf Storbeck. Mittlerweile habe ich das Buches fast durchgelesen und es beeindruckt mich. Bei einem erfrischenden und auch den Laien abholenden Schreibstil vermittelt Storbeck einen umfassenden Überblick über die Ursachen und Folgen der Finanzkrise (hier zum Inhaltsverzeichnis, Link funktioniert aktuell nicht). Erwartungsgemäß verfällt Storbeck nicht der allgemeinen Unsitte, übrigens auch vieler seiner Kollegen, die Finanzkrise auf zwei oder drei Ursachen zu reduzieren. Storbeck versucht ohne Zeigefinger den großen Rundumschlag und orientiert sich dabei strikt an veröffentlichtem Forschungsmaterial. Er unterliegt also nicht der Versuchung, eine eigene Theorie der Finanzkrise zu entwickeln.

Gleich nach der kaum zu toppenden Darstellung im Jahresbericht der BIZ, ist dies der beste Überblick, den ich gelesen habe. Da ich mich allerdings aus Berufs- und Bloggründen sehr ausführlich mit den verschiedenen Facetten der Finanz- und Wirtschaftskrise befasst habe und weiterhin befassen, enthält das Buch kaum neue Erkenntnisse. Das störte mich bisher beim Lesen jedoch nicht. Manchmal ist es nämlich wichtig, bestimmte Gedanken aufzufrischen. Und wenn dies im Schreibstil von Storbeck erfolgt, dann macht die Lektüre in jedem Fall mehr Spaß als die der eher trockenen Texte im Jahresbericht der BIZ.

Der Buch ist gelungen und allen zu empfehlen, die mit etwas Abstand einen Überblick über die Krise erhalten wollen. Tiefer kann man dann immer noch in die Finanzkrise einsteigen. So gibt Storbeck jede Menge Literaturempfehlungen. Wem das Heraussuchen der Fachliteratur zu mühsam ist, der findet natürlich auch in diesem Blog umfassendes Material zur Finanzkrise über den Einstieg auf dieser Seite.

Einen Vorgeschmack geben diese zwei Beiträge aus dem Handelsblatt: