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Ölpreise niedriger, aber Renditen steigen


Etwas weniger Druck von den Energiepreisen, aber weiter steigende Renditen, wackelige Aktienmärkte und ein immer stärker werdender US Dollar kennzeichnen das aktuelle Marktgeschehen. Treibende Kraft sind vor allem die Erwartungen steil steigender Leitzinsen in den USA, nachdem ein einflussreicher FOMC-Vertreter ein Leitzinsniveau von bis zu 3,25% zum Ende dieses Jahres ins Spiel gebracht hatte. Im europäischen Bondmarkt wirft die französische Präsidentschaftswahl ihren Schatten voraus, was zu einer deutlichen Spreadausweitung französischer Staatsanleiherenditen gegenüber Bunds mit sich bringt.

Höhere Energiepreise sind der Haupttreiber hinter den in den vergangenen Monaten gestiegenen Inflationsraten. Teilweise begegnet uns in den Rohstoffmärkten dieser Tage aber wenigstens etwas Entspannung. Der Rohölpreis für ein Fass der Sorte Brent rutschte gestern erstmals seit einigen Wochen wieder vorübergehend unter die Marke von 100 USD, in der Spitze war dieser Anfang März bis auf fast 140 USD geklettert. Heute früh notiert das Fass bei rund 101 USD. Vor Ausbruch der Militärhandlungen in der Ukraine notierte Brent nur wenig niedriger bei etwa 98 USD. Der Gasmarkt hat sich ebenfalls beruhigt. Der Benchmark-Kontrakt für eine Megawattstunde notiert bei 106 Euro, in der Spitze erreichte der Markt Kurse von knapp 350 EUR/MWh. Allerdings liegt das aktuelle Preisniveau noch 30-40 Prozent über dem Niveau von Mitte Februar.

Weniger Entspannung herrscht hingegen am Kohlemarkt, nachdem die westlichen Staaten darauf abzielen, Kohleimporte aus Russland einzustellen. Hier steht der Preis von Europas Benchmark-Kontrakt bei 215 USD/Tonne. Das liegt zwar noch deutlich unter den Spitzennotierungen von knapp 290 USD/Tonne Anfang März, andererseits aber gut doppelt so hoch wie vor Zuspitzung des Konflikts Ende Februar. Auch für Strom muss an den Börsen vergleichsweise viel bezahlt werden. Der entsprechende europäische Benchmark-Kontrakt für Lieferung in einem Jahr notiert aktuell bei 190 EUR/MWh, was über den Spitzenwerten vom März und rund 40 Prozent über den Notierungen vom Februar liegt.

Der Rückgang des Rohölpreises sorgt aber nicht für Entspannung an den Rentenmärkten. Hier dominiert weiterhin die Erwartung steil steigender Leitzinsen, vor allem in den USA. Gestern meinte der Vorsitzende der St. Louis Fed, James Bullard, der Zielsatz der Fed solle bis Ende dieses Jahres bis auf 3,00%-3,25% angehoben werden. Bullard gilt als der ausgeprägteste geldpolitische Falke im Offenmarktausschuss der Fed. Allerdings hat er in den vergangenen Monaten mit seinen mittelfristigen Einschätzungen zur Entwicklung der geldpolitischen Ausrichtung der US Notenbank regelmäßig recht behalten. Bereits im Juli vergangenen Jahres sprach sich Bullard für ein Ende der Wertpapierkäufe im Laufe des ersten Quartals 2022 aus – und so ist es gekommen. Anfang Januar war er mutmaßlich der erste Fed-Vertreter, der sich für eine Zinsanhebung bereits im März aussprach – auch dies ist so eingetreten. Am 10. Februar überraschte Bullard die Anleger mit seiner Einschätzung, die Fed solle den Leitzins bis Mitte des Jahres um 100 Bp anheben. Implizit unterstellte er damit auch eine Zinsanhebung um 50 Bp. Unter Marktteilnehmern und Beobachtern gilt ein solcher Schritt Anfang Mai mittlerweile als konsensfähig. Eine Woche später sprach Bullard sich dafür aus, den Leitzins im weiteren Verlauf bis in den restriktiven Bereich anzuheben – der Dot Plot des FOMC von Mitte März validierte diese Einschätzung. Nun steht also die (bereits Mitte März erstmals getätigte) Forderung von Leitzinsanhebungen bis auf 3% oder darüber hinaus im Raum.

Der UST-Markt steht wohl auch wegen dieser Äußerungen unter Druck. Bei 2,66% notiert die 10J UST-Rendite heute früh nur 1 Bp unter ihrem gestern erreichten zyklischen Hoch. Die 10J Bundrendite ist in dieser Woche wieder kräftig um bis zu 20 Bp gestiegen, steht bei aktuell 0,66% aber immerhin 7 Bp unter ihrem Hoch von Ende März. Zusätzlichen Druck verspüren französische Anleihen, der 10J OAT-Bund-Spread hat sich in dieser Woche von 44 Bp auf aktuell 55 Bp ausgeweitet. Am Sonntag steht die erste Runde zur Präsidentschaftswahl an. Emmanuel Macron und Marine Le Pen dürften es in die Stichwahl in zwei Wochen schaffen, für die die Umfragen einen Vorsprung Macrons von lediglich rund vier Prozentpunkten sehen.

Höhepunkt dürfte heute die um einen Tag verschobene Veröffentlichung des weltweiten UN Preisindex für Lebensmittel um 10 Uhr sein. Zwar haben sich auch die Börsenpreise für Weizen, Mais & Co. von ihren Höchstständen entfernt, insgesamt erscheint der Weltmarkt für Getreide und Düngemittel jedoch weiterhin sehr angespannt…

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Der Beitrag Ölpreise niedriger, aber Renditen steigen erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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