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Opel-GM: Begrenzte Begeisterung bei Sberbank über GM-Angebot


Während die Deutsche Politik sich zumindest bis zum Wahltag feiert (siehe Weissgarnix Na so ein Glück aber auch!), hält sich die Begeisterung beim wichtigsten potentiellen Käufer über das GM-Angebot in Grenzen. Als Käufer wird zwar stets das Magna-Konsortium angegeben. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass die russische Sberbank fast gleichberechtigt an dem Konsortium beteiligt ist. Und deren Chef äußerte sich gedämpft zum neuen Angebot (und mehr ist das nicht) von GM. Dazu ist im Handelsblatt zu lesen:

Er war noch nie ein großer Freund der Opel-Beteiligung: German Gref, der telegene Chef der staatlich kontrollierten russischen Sberbank, die nun 27 Prozent am Rüsselsheimer Autobauer halten wird. Und so blieb er auch gestern wieder sehr zurückhaltend. Er nehme noch keine Gratulationen entgegen, sagte der Chef der größten russischen Bank. Schließlich müsse man sich jetzt erst einmal genau die Bedingungen angucken, die GM für den Opel-Verkauf stellt.

Die Sberbank betrachtet die GM-Entscheidung zum Verkauf von Opel noch nicht als endgültig. Das Votum sei ein wichtiger Zwischenschritt, sagte Sberbank-Chef German Gref. Die Gespräche seien sehr schwierig und die Struktur des Geschäfts sei ohnegleichen kompliziert gewesen. Die Absichtserklärung allein sei ein Dokument von mehr als 1000 Seiten.

Möglich, dass die begrenzte Freude von Gref ja auch daher rührt, weil es mit seinem Institut derzeit ebenfalls nicht zum Besten steht (siehe Sberbank-Gewinn bricht ein).

Auch zwei deutsche Vertreter der Opel-Treuhandgesellschaft konnten sich nicht erwärmen für das Angebot und stimmten gegen den Verkauf (siehe hier). Weitere skeptische Stimmen kommen außerdem aus der Wirtschaftspresse:

“Die Süddeutsche Zeitung geht davon aus, dass mit der Entscheidung von GM das "Rumgeeiere" der vergangenen Monate eine unrühmliche Fortsetzung finden werde, nur auf einem höheren Niveau. Denn klar sei einzig und allein, dass General Motors für die in Aussicht gestellte Transaktion mit Magna die Bedingungen stelle. "Gnadenlos interessengeleitet wird GM die für den US-Konzern wichtigen Eckpunkte definieren, und die werden vermutlich so ausgestaltet sein, dass der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna und seine Partner aus Russland daran wenig Freude haben werden." Am Ende könnte sogar der ganze Deal "grandios platzen". Fazit: "Die Entscheidung des GM-Verwaltungsrats, Opel an Magna verkaufen zu wollen, ist jedoch nicht mehr als eine Beruhigungspille aus Detroit. Und die könnte für die Bundesregierung am Ende sehr, sehr bitter schmecken."

Nun wurde und wird viel geschrieben. Ehrlich muss man aber einräumen, dass sich die Situation kaum bewerten lässt, weil die Details der neuen Bedingungen von GM nicht bekannt sind. Es besteht der Verdacht einer Fortsetzung der Inszenierung. Also, vielleicht sollten wir Hobby-Investmentbanker uns einfach zurückhalten und mal schauen, wie das Poker-Spiel weitergeht. Mittlerweile ist der November als Zieltermin (GM-Europe-Chef Forster: "Noch harte Arbeit vor uns") aufgerufen. Persönlich glaube ich nicht daran.

Zur Mindmap mit der aktualisierten Übersicht zum Opel-GM-Geflecht geht es hier.


Quelle: Blicklog


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