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Pessimistische Renten-, zuversichtliche Aktienmärkte


Der Tag hat kaum begonnen, und schon erhalten wir aus Deutschland und Frankreich weitere Belege für die angeschlagene Stimmung unter den Konsumenten. Am Nachmittag wird noch das Verbrauchervertrauen aus den Vereinigten Staaten berichtet. An den Finanzmärkten ist der vorherrschende Trend derweil eine Abflachung der Zinsstrukturkurven in Antizipation kräftiger Leitzinsanhebungen durch die Notenbanken. Die Aktienmärkte zeigen sich in dem von Sorgen geprägten Umfeld bemerkenswert robust.

Heute früh erhielten wir den aktuellen Stimmungsindex der Verbraucher in Deutschland. Der GfK Index knickte um mehr als 7 Punkte ein, wobei sich insbesondere die Konjunktur- und Einkommensaussichten eintrübten. „Durch die stark gestiegenen Preise für Gas, Heizöl und Benzin sehen die Verbraucher ihre Kaufkraft dahinschmelzen“, schreibt das GfK in einer begleitenden Einschätzung, in welcher auch auf mögliche Belastungen der Binnenkonjunktur hingewiesen wird.

In Frankreich knickte das Verbrauchervertrauen um 6 Punkte ein. In der fast 50-jährigen Historie dieser Umfrage gab es nur zwei Monate mit einem stärkeren Rückgang: Im April 2020 nach Ausbruch der Pandemie und im Mai 1993. Heute Nachmittag wird für die USA der monatliche Indikator für das Verbrauchervertrauen des Conference Boards veröffentlicht. Dieser bewegt sich seit etwa einem halben Jahr seitwärts im Bereich zwischen 110 und 115 Punkten, was 10 bis 15 Punkte unter dem Niveau liegt, was in den zwei Jahren vor Ausbruch der Corona-Pandemie vorherrschte. Für heute erwarten die Volkswirte auch für diesen Indikator einen Rückschlag um 3-5 Punkte.

In den Indikatoren zur Messung der Verbraucherstimmung spiegelt sich die Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Konflikts wider. Diese Sorge wird an den Rentenmärkten gewissermaßen geteilt. Auch hier haben Anleger Bedenken hinsichtlich der mittelfristigen Konjunkturentwicklung – insbesondere vor dem Hintergrund der antizipierten Verschärfung der geldpolitischen Ausrichtung. In den USA ist die Treasury-Kurve im Laufzeitbereich zwischen drei und zehn Jahren bereits invers, der viel beachtete Abstand zwischen der 2-jährigen und der 10-jährigen Rendite ist ebenso wie jener zwischen der 10-jährigen und der 30-jährigen Rendite auf weniger als 10 Basispunkte zusammengeschmolzen. Über das gesamte Laufzeitspektrum von zwei bis dreißig Jahren ist die UST-Kurve mittlerweile so flach wie seit 15 Jahren nicht mehr.

Auch die Bundkurve scheint sich diesem Abflachungstrend nun anschließen zu wollen. Das erscheint nicht nur vor dem Hintergrund der befürchteten konjunkturellen Abschwächung, sondern auch angesichts der eingepreisten Leitzinsanhebungen nachvollziehbar. Die Geldmärkte haben eine erste Zinsanhebung um 25 Bp im September voll eingepreist. Auch eine zweite Anhebung im Dezember ist in den Forwards nun vollständig reflektiert. Über die kommenden zwei Jahre insgesamt spiegeln die Geldmarktkurven die Erwartung von Leitzinsanhebungen im Ausmaß von insgesamt mehr als 150 Bp wider. Je näher die erste Zinsanhebung rückt, desto wahrscheinlicher wird eine Abflachung der 2/10J Bundkurve. Auffällig ist, wie flach bereits jetzt das lange Ende der Zinskurve ist: Der Renditeabstand zwischen der 10- und der 30-jährigen Bundesanleihe beträgt lediglich noch 10 Basispunkte, nie war dieser Spread geringer als 7 Basispunkte. Die Swapkurve hat ihre Inversion in diesem Bereich zuletzt immer weiter vorangetrieben. Mittlerweile notiert der 30-jährige Swapsatz knapp 20 Basispunkte unter dem 10-jährigen Swapsatz. Etwas vergleichbares haben wir lediglich in der Phase der Finanzmarktkrise 2008 erlebt.

Während an den Rentenmärkten also Zinsanhebungserwartungen mit Konjunktursorgen zu einer allgemeinen Abflachungstendenz führen, präsentieren sich die Aktienmärkte derzeit sowohl von dem einen wie auch von dem anderen eher wenig beeindruckt. Die amerikanischen Indizes handeln bereits wieder deutlich oberhalb der Niveaus, welche vor Beginn der militärischen Auseinandersetzung am 24. Februar herrschten. Die europäischen Indizes könnten diesen „Turnaround“ im Verlauf des heutigen Tages erreichen. Ein Lackmustest für die Zuversicht an den Aktienmärkten dürfte die kommende Quartalsberichtssaison sein, die in etwa zwei Wochen mit den Zahlen der amerikanischen Großbanken beginnen wird.

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Der Beitrag Pessimistische Renten-, zuversichtliche Aktienmärkte erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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