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Rentenmarkt im Griff des Fed-Vorsitzenden


„Sell in May and go away?“ Aktien- und Anleihemärkte haben bereits im April schwere Einbußen erfahren, da würde ein weiterer Verlustmonat schon eine ganz erhebliche Bürde für die Jahresbilanz darstellen. Der letzte Apriltag Ende vergangener Woche stand exemplarisch für den kostspieligen Gesamtmonat: Die amerikanischen Aktienindizes verloren teils mehr als 4%, und die 10J UST-Rendite kletterte um mehr als 10 Bp auf 2,93%. Sie verfehlte ihr zyklisches Hoch damit um gerade einmal anderthalb Basispunkte. Hierzulande beendete die 10J Bundrendite den Handel bei 0,94% und damit 4 Bp unter ihrem eine Woche zuvor erreichten Hoch. Die kommenden Tage stehen im Zeichen von Leitzinsanhebungen und Arbeitsmarktdaten.

DAX -2%, S&P 500 -9%, Nasdaq 100 -13%, NYFANG -19%, 10J Bundrendite +40bp, 10J UST-Rendite +60bp, EUR-USD -5%, USD-JPY +7%. Das sind die Eckdaten eines in jeder Hinsicht bemerkenswerten Monats April. Mit Blick auf die Zentralbanken haben die Geldmärkte im April für die Fed zwei und für die EZB eine weitere 25 Bp-Zinsanhebung eingepreist. Immerhin, die ersten Handelsminuten im Monat Mai vermitteln nicht den Eindruck, als würden sich die April-Bewegungen ungebremst fortsetzen. Die amerikanischen Aktien-Futures signalisieren eine Gegenbewegung zu den herben Verlusten am Freitag, und die Rentenmärkte präsentieren sich alles in allem stabil. Allerdings legt der US Dollar schon wieder zu, und EUR-USD dürfte den Tag über damit verbringen, die Marke von 1,05 zu verteidigen. Aktuell steht der Wechselkurs bei 1,0540, das jüngste zyklische Tief wurde am vergangenen Donnerstag bei 1,0472 markiert.

In den nächsten Tagen wird eine Reihe von Zentralbanken ihre Leitzinsen anheben. Die Notenbank Australiens dürfte morgen früh mit einer kleinen Anhebung um 15 Bp auf 0,25% dem globalen Straffungszyklus beitreten. Am Donnerstag erwarten wir dann von der Bank of England eine Anhebung um 25 Bp auf 1,00%, von der Czech National Bank eine Anhebung um 50 Bp auf 5,50% und von der Nationalbank Polens sogar eine Anhebung um 100 Bp auf ebenfalls 5,50%. Lediglich die Notenbank Norwegens dürfte nach ihrer Anhebung im vergangenen Monat bei 0,75% eine Pause einlegen.

Im Zentrum des Interesses steht jedoch die Zinsentscheidung der amerikanischen Federal Reserve am Mittwoch. Eine Anhebung um 50 Bp auf 1,00% gilt mittlerweile als ausgemachte Sache, ebenso die Ankündigung, mit dem „Quantitative Tightening“ zu beginnen, also dem schrittweisen Abbau der auf fast 9 Billionen Dollar angeschwollenen Zentralbankbilanz. Die große Unbekannte ist, ob der Fed-Vorsitzende Jerome Powell während der Presskonferenz Signale geben wird, welche die Marktteilnehmer dazu veranlassen würden, für die FOMC-Sitzung im Juni sogar eine Zinsanhebung um 75 Bp einzupreisen. Schon jetzt reflektieren die Geldmärkte die Erwartung einer Zinsanhebung, die über 50 Bp hinaus gehen könnte. Jenseits der 75-Bp-Frage hat Powell aber eigentlich wenig Möglichkeiten, auf der „hawkishen“ Seite zu überraschen.

Eine „dovishe“ Überraschung erscheint angesichts der jüngsten Arbeitsmarktdaten aber auch ziemlich unwahrscheinlich. Der Index der Arbeitskosten (Employment Cost Index), ein von der Fed bevorzugt herangezogenes Maß zur Erfassung der Lohnentwicklung, stieg in den ersten drei Monaten des Jahres um 1,4% im Quartalsvergleich, wurde uns am Freitag berichtet. Hört sich im ersten Moment nicht viel an, aber auf Jahressicht betrug das Plus 4,5%, und beide Werte markierten den jeweils stärksten Anstieg, seit diese Zeitreihe Anfang des Jahrtausends aufgelegt wurde. Arbeitsmarktdaten werden – neben den Notenbankentscheidungen – auch die kommenden Tage dominieren. Für die USA bekommen wir morgen den JOLTS-Bericht mit den offenen Stellen, am Mittwoch den ADP-Report mit dem Stellenaufbau in der Privatwirtschaft und am Freitag den landesweiten Beschäftigungsbericht mit den NFP-Zahlen und der Entwicklung der durchschnittlichen Wochenlöhne. Die Arbeitsmarktberichte für Deutschland und die Eurozone werden morgen publiziert.

In der Summe steht uns also wieder einmal ein abwechslungsreicher Monatsauftakt ins Haus. Die Aktienmärkte könnten davon profitieren, dass die kritischsten Quartalsberichte mittlerweile veröffentlicht sind, das kurzfristige Schicksal der Rentenmärkte liegt demgegenüber vor allem in den Händen des Vorsitzenden der amerikanischen Notenbank…

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Der Beitrag Rentenmarkt im Griff des Fed-Vorsitzenden erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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