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Rubel im freien Fall


Was Mitte des Jahres noch nicht unbedingt abzusehen war, hat zum Ende des Jahres 2014 eine rasante Dynamik angenommen. Der Rubel und die russischen Aktien befinden sich im freien Fall. Nach dem ersten Tief im März als Reaktion auf die Ukrainekrise und der Erholung im Sommer hat die geopolitische Realität die russische Wirtschaft wieder eingeholt. Einzig die russische Rüstungsindustrie kann für 2014 ein Plus von rund 20 Prozent verbuchen. Trotz der Demonstration militärischer Stärke steuert die Ökonomie im Land des Bären einem erneuten Tiefpunkt entgegen. Zyniker behaupten, dass die Bevölkerung vor und hinter dem Ural wieder ein seit Generationen bekanntes Szenario erlebt. Die Regale seien leer, die Armee präsent. Die Russen hätten gelernt, mit diesem Zustand zu leben.

Öl und Gas – die Devisenquellen versiegen

Auch wenn Russland über enorme Öl- und Gasvorkommen verfügt, bringt dies aktuell wenig. Verbraucher hierzulande können sich kaum erinnern, wann sie das letzte Mal so günstig getankt oder den Öltank aufgefüllt haben. Putins Reaktion auf die Sanktionen des Westens, die geplante Gaspipeline South Stream nun doch nicht zu bauen, erinnert ein wenig an eine Kurzschlussreaktion. Auf der anderen Seite ist er auch gezwungen, nicht nur militärische Stärke, sondern auch wirtschaftliches Durchsetzungsvermögen zu demonstrieren. Der Schulterschluss mit der Türkei wird auf jeden Fall die Zahlungsausfälle durch den restriktiven Handel mit dem Westen kaum kompensieren können.

Westeuropäischer Handel leidet ebenfalls

Es sind aber nicht nur die russischen Unternehmen, die wirtschaftliche Probleme verzeichnen. Westeuropäische Erzeuger und Exporteure bekommen die Sanktionen ebenfalls zu spüren. Man mag es kaum glauben, aber in Deutschland bestand im Herbst ein Überschuss an Äpfeln. Die eingestellten Lieferungen nach Russland führten zu einem Überangebot hierzulande. Der Apfelanbauer im alten Land bekommt die Konsequenzen aus der Ukrainekrise zu spüren, ein fast schon absurder Umstand. Solange jedoch in Donezk und andernorts auf der Halbinsel nach wie vor die Waffen das Sagen haben, ist keine Entspannung in Sicht. Der vergangene Kalte Krieg lebt wieder auf und trifft nicht nur Erzeuger, sondern Anleger gleichermaßen. War Russland zu Zeiten der BRIC-Staaten Euphorie noch ein gesuchter Investitionsmarkt, so ziehen die Anleger schon länger ihre Gelder wieder aus Moskau ab. Es macht fast schon mehr Sinn, Gelder mit einer 50 : 50 Chance über sportwetten.org auf Sportereignisse zu setzen, als zurzeit in Russland zu investieren. Die Strategie, bei fallenden Märkten zu investieren, setzt geordnete politische Verhältnisse und eine Kalkulierbarkeit der Marktteilnehmer voraus. Beides ist aktuell, Dezember 2014, in dem osteuropäisch- asiatischen Riesenreich nicht gegeben. 

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