SGL Carbon: Bleiben Restrukturierungen der Normalzustand?

Liebe Leser,

Restrukturierungen bleiben der Normalzustand bei SGL Carbon. Die hohen Schulden und die anhaltenden Verluste im operativen Geschäft haben weitere Maßnahmen zur Stärkung der Bilanz notwendig gemacht. Im Jahresvergleich haben sich die Zahlen für die ersten 9 Monate weiter verschlechtert. Der Umsatz aus den fortgeführten Aktivitäten sank um 6,1%; der Verlust daraus war zwar rückgängig, belief sich aber immer noch auf -28,3 Mio €. Der Gesamtkonzernverlust lag bei erdrückenden 124,1 Mio €.

SGL Carbon bleibt eine riskante Wette auf die Zukunft

Um die Nettofinanzschulden (623 Mio €) abzubauen, wurde das hochdefizitäre Graphitelektrodengeschäft an Showa Denko aus Japan für einen voraussichtlichen Verkaufserlös von 200 Mio € verkauft. Ein weiteres Sparprogramm in Höhe von 25 Mio € soll für eine weitere Entlastung sorgen. Zusätzlich wurden über eine Kapitalerhöhung 180 Mio € eingesammelt, um die Eigenkapitalquote zu erhöhen und für die Wachstumsbereiche eine solide finanzielle Basis zu schaffen.

Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit soll künftig in den Bereichen Mobilität, Energieversorung und Digitalisierung liegen. Von großer Bedeutung wird sein, ob sich die Kohlefaser-Technologie für Leichtbau-Fahrzeugkarosserien auf dem Massenmarkt durchsetzen wird. Großaktionärin Klatten und BMW haben bei der Kapitalerhöhung mitgezogen, was die langfristige Orientierung dieser Investoren unterstreicht. SGL Carbon bleibt eine riskante Wette auf die Zukunft. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde angesichts der vielen Umstrukturierungen zurückgenommen.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse