SLM Solutions: ist die Übernahme DIE Lösung?

Lieber Leser,

der Einsatzbereich von 3D-Druckern wird immer größer. Dies hat sich mittlerweile schon die Fahrzeugindustrie zunutze gemacht und auch vor den Flugzeugbauern macht diese Entwicklung nicht Halt. Dies zeigt sich einmal mehr an einer Meldung vom Dienstag, wonach der US-amerikanische Gigant General Electric seine Fühler nach dem deutschen Hersteller von 3D-Druckern SLM Solutions ausgestreckt hat. Das Angebot wurde von der GE-Tochter GE Aviation vorgelegt, die auf die Herstellung von Flugzeugtriebwerken spezialisiert ist. Das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot beläuft sich auf 38 Euro pro Aktie. Am Montagabend war der Titel noch bei etwa 27,80 Euro aus dem Handel gegangen und sprang am Dienstag fast genau auf den von GE Aviation gebotenen Preis. Die Mindestannahmeschwelle für das Gebot liegt bei 75 Prozent.

GE sieht enormes Hoffnungspotenzial

Das im TecDax gelistete Unternehmen wird somit mit 680 Millionen Euro bewertet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 konnte SLM Solutions einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 8,1 Millionen Euro erzielen, das Gebot liegt also 82mal so hoch. In diesem Jahr ist höchstens eine leichte Verbesserung des Ebitda geplant, schon hieran zeigt sich, welches enormes Hoffnungspotenzial GE mit dem 3D-Druck verbindet. Aus welchem Grund besitzt das deutsche Unternehmen eine solche Attraktivität für General Electric? Nun, dazu muss man wissen, dass die Amerikaner schon seit den Anfängen von SLM zu deren Kunden zählen. Der 3D-Druck ermöglicht es, mit höchster Präzision Komponenten für die Luft- und Raumfahrt herzustellen. Gerade was die Materialauswahl betrifft, mit der „gedruckt“ werden kann, hat diese Technologie in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht.

Börsengang von SLM Solutions erst 2014 erfolgt

Der Börsengang von SLM Solutions hat vor gar nicht allzu langer Zeit, nämlich im Mai 2014, stattgefunden. Der erste Emissionspreis hatte noch bei 18 Euro gelegen, nach der aktuellen Übernahmeofferte hat sich dieser also mehr als verdoppelt. Selbst wenn man nur den Schlusskurs von Montag zu Rate zieht, kommt man immer noch auf einen stattlichen Gewinn von mehr als 50 Prozent. Die Erlöse konnten im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 mit 66 Millionen Euro verdoppelt werden.

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