Siemens: Diese Übernahme kommt teuer zu stehen!

Liebe Leser,

was ist der Unterschied zwischen den Industriekonzernen Siemens und General Electric? Siemens lässt sich seine Pläne nicht vom Hedgefonds-Manager Paul Singer durchkreuzen.

Ausbau wichtiger Sparte

Der deutsche Konzern hat sich in den vergangenen Jahren ein beachtliches Portfolio an Unternehmen aus dem Bereich Industriesoftware aufgebaut. Jüngster Coup ist die Übernahme des US-amerikanischen Herstellers Mentor Graphics, der Software zur Halbleiterkonstruktion produziert. Das Übernahmeangebot liegt bei 37,25 Dollar je Aktie, was einer Unternehmensbewertung von 4,5 Mrd. Dollar entspricht.

Mit Paul Singer geeinigt

Vorstand und Aufsichtsrat von Mentor Graphics haben dem Angebot zugestimmt. Besonders wichtig: Auch der Hedgefonds Elliott Management hat verbindlich zugesagt, den Deal zu unterstützen. Denn die Vermögensverwaltung im Besitz von Paul Singer funkt gerne bei solchen Übernahmen dazwischen, um den Preis nach oben zu treiben.

Bei Mentor war Singer mit 8,1 % eingestiegen, als der Kurswert durch die Übernahmegerüchte in den vergangenen drei Monaten stetig anstieg. Bei der geplanten Übernahme des deutschen 3D-Druckerherstellers SLM Solutions durch General Electric war Singer nach einem ähnlichen Schema vorgegangen. Doch hier stieg GE im letzten Moment aus dem Poker aus und erwarb einen Konkurrenten von SLM.

Bevor Siemens das Angebot publik machte, notierte die Mentor-Aktie bei rund 27 Euro. Man zahlt also einen Kursaufschlag von rund 38 %. Mitte August rangierte das Papier allerdings noch bei etwa 20 Euro. Und dies stellt eine Differenz zum aktuellen Kaufpreis von 86 % dar. Ich würde also schon von einem gewissen „Singer-Faktor“ sprechen, der diese Übernahme teurer gemacht, als sie vermutlich ursprünglich geplant war.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse