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Solar – das neue Wort für Pleite


(Prime Quants) - Die größte uns bekannte Energiequelle direkt anzuzapfen war der Traum aller Menschen, denen der Klimawandel Sorgenfalten beschert hat. Jetzt zeigt sich, dass es in Deutschland ein Wunschtraum zu sein scheint.

Sicher – Solarstrom ist ein Erfolgskonzept. Ein Dach mit Solarzellen sieht gleich sehr viel schöner aus, wenn es mit den Sonnenfängern beklebt ist. Dazu kommt, dass der Hauseigentümer damit quasi eine Lizenz zum Gelddrucken erwarb, da über die Subventionen sichergestellt war wie viel Einnahmen in der Zukunft zu erwarten waren. Zwar ist nicht sicher wie lange die Sonne mit welcher Intensität scheint, aber übers Jahr gesehen lässt sich die Menge an solar produzierten Stroms recht gut prognostizieren. Was für die Endabnehmer der Solarzellen ein Segen war, hat sich für die Produzenten zum Fluch entwickelt. Die Subventionen, so gut sie gemeint waren, hat nicht nur viele den Schritt in diesen Markt wagen lassen, sie haben auch die deutschen Unternehmen böse gesprochen träge werden oder bleiben lassen.

Mit dem Rückbau der Subventionen steigt natürlich der Konkurrenzdruck, dem sich die Unternehmen ausgesetzt sehen. Ein Markt hat nun einmal nicht genug Platz für unendlich viele Anbieter. Was in der ökonomischen Theorie der Ausgangspunkt ist, kann in der Realität nicht gehalten werden. Atomistische Märkte mit unendlich vielen Anbietern und Nachfragern sind sozusagen der Startpunkt, von dem das Funktionieren des Marktmechanismus erklärt wird. Wenn Abweichungen von den Grundannahmen in so einer Modellwelt zu beobachten sind, muss das Modell angepasst werden. Im Grunde führt das dazu, warum auch Monopolmärkte motiviert werden oder Märkte mit wenigen Teilnehmern auf der Anbieter- oder Nachfrageseite, sogenannte Oligopole. Die Details kann man in jedem Einsteigerlehrbuch zur Volkswirtschaftslehre nachlesen (z.B.: N. Grundzüge der Volkswirtschaftslehre - Gregory Mankiw).

Wichtig ist jetzt aber nur, dass aufgrund der Subvention ein Übergewicht auf der Anbieterseite entstanden ist. Zu viele bedienen einen zu kleinen Markt. Ebenfalls elementare ökonomische Theorie ist in so einer Situation, dass die Anbieter, die systematisch zu teuer produzieren, ihre Produkte nicht absetzen können und vom Markt verschwinden. Das nennt man in der wirklichen Wirklichkeit Insolvenz beziehungsweise Pleite. Ob das glimpflich abläuft und die geschaffenen Produktionskapazitäten und Jobs in andere Unternehmen aufgehen, da sie es verstehen diese Elemente sinnvoll in ihr eigenes Unternehmen integrieren können oder ob sie schlichtweg verschwinden, ist dabei nicht aus der Theorie heraus erklärbar, aber auch nicht Ziel der einfachen Markttheorie.

Die Marktbereinigung ist in vollen Zügen und mit der Insolvenz der Sovello GmbH werden Medienberichten zufolge 1.000 Arbeitsplätze freigesetzt. Es fehlen wohl die Gelder um den Produktionsprozess überhaupt aufrecht zu erhalten. Von Absatz ist da noch keine Rede. Das ist für die Region Bitterfeld-Wolfen sicher ein schwerer Schlag. Dennoch gehört das zum Prozess der Wirtschaft dazu. Pleiten lasen sich nicht vermeiden und sind Alltag. Ohne sie würde auch eine bedeutende Triebfeder für Inventionen und Innovationen fehlen. Allerdings zeichnet sich jetzt auch weiter ab, dass deutsche Unternehmen tendenziell nicht günstig genug produzieren können und Unternehmen anderer Länder die mittlerweile recht gut standardisierten Module kostengünstiger auf die Märkte bringen können. Es bleibt in so einer Situation den Unternehmen übrig sich entweder vom Markt zurückzuziehen oder sich andere Möglichkeiten zu suchen. Ein Umbau in eine Serviceunternehmen, das die Installation und Wartung im großen Stil übernimmt wäre denkbar oder auch die Konzentration auf Forschung und Entwicklung erscheint als eine Möglichkeit. Denn sicher ist: Solarstrom hat eine Zukunft, jedoch könnte das Wort in der Zukunft mit einer Pleitewelle ohne Gleichen verknüpft werden.


Quelle: PrimeQuants

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