Steinhoff: Darauf hat man lange gewartet

Liebe Leser,

die Beharrlichkeit hat sich allem Anschein nach ausgezahlt. Nachdem mehrere Übernahmeversuche des Möbelhändlers Steinhoff zuletzt im Sande verliefen, steht das Unternehmen nun vor der Übernahme der britischen Billigkette Poundland. Dessen Management teilte Mitte dieser Woche mit, die Übernahmepläne von Steinhoff unterstützen zu wollen. Der MDAX-Konzern hatte vor einigen Wochen eine Übernahmeofferte in Höhe von 222 Pence je Anteilsschein aufgerufen, was zum damaligen Zeitpunkt einem Kursaufschlag von knapp 40 Prozent entsprach. Damit wird Poundland mit insgesamt 597 Mio. Pfund (umgerechnet 716 Mio. Euro) bewertet.

Poundland ist mit insgesamt 900 Filialen in England, Irland und auf europäischem Festland in Spanien vertreten. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen, das in seinen britischen Läden sämtliche Artikel für einen Pfund anbietet, Einnahmen von über 1 Mrd. Pfund. Aktuell kämpft die Firma aber mit rückläufigen Umsatz- und Gewinnzahlen. Das Management hatte sich anfangs noch gegen eine Übernahme ausgesprochen. Durch die schlechteren Konjunkturaussichten nach dem Brexit wird den Aktionären nun aber doch empfohlen, ihre Aktien an Steinhoff zu verkaufen.

Steinhoff hat seinen Aktienbestand an Poundland mittlerweile auf 30 Prozent hochgeschraubt, benötigt aber mindestens 75 Prozent für eine erfolgreiche Übernahme. Vorstandschef Markus Jooste erklärte, dass die beiden Unternehmen gut zueinander passen würden. Die jüngste Expansionsoffensive begründete er mit den Plänen des Unternehmens, in Großbritannien und auf dem europäischen Festland ein Netz von Einzelhandelsunternehmen aufbauen zu wollen, die das Niedrigpreissegment bedienen. Demzufolge will man auch in Zukunft die Einkaufstouren fortsetzen.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse