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Stimmungshoch vorm Hürdenlauf


Das Handelsgeschehen an den Finanzmärkten hat sich deutlich beruhigt – für den Moment. Die Aktienmärkte tendierten zuletzt etwas fester und die Staatsanleiherenditen notieren deutlich niedriger. Die Mindesthaltbarkeit dieser Beruhigung könnte jedoch von kurzer Dauer sein. Mutmaßlich wegweisende Unternehmensberichte, zahlreiche Konjunkturdaten und anstehende geldpolitische Beschlüsse der EZB, der Bank of Japan und der Federal Reserve mahnen zu anhaltender Wachsamkeit.

Steigende Aktienkurse und fallende Renditen sind genau das Gegenteil dessen, was den Handel an den Finanzmärkten im Verlaufe dieses Jahres geprägt hat. Für die gegenwärtige Entwicklung dürften drei Entwicklungen verantwortlich zeichnen. Erstens hat sich die Lage in Großbritannien für den Moment entspannt, nachdem mit dem ehemaligen Schatzkanzler Rishi Sunak eine Person das Amt des Premierministers übernehmen wird, der ganz offensichtlich ein stärkeres Vertrauen unter den Anlegern genießt als seine Vorgängerin Liz Truss. Cable (GBP-USD) handelt bei 1,13 aktuell wieder dort, wo der Wechselkurs unmittelbar vor BoE-Zinsanhebung und der Vorstellung des umstrittenen Truss-Mini-Budgets Ende September stand. Die Giltrenditen notieren gut 100 Bp unter ihren Hochs und „nur“ noch etwa 30 Bp über den Niveaus zu jenem Vergleichszeitpunkt. Zweiter Grund für die Marktberuhigung sind Spekulationen über einen bevorstehenden Fed Pivot. Vor allem ein Zeitungsartikel sowie Äußerungen des FOMC-Mitglieds Mary Daily Ende vergangener Woche lassen die Anleger hoffen, die Fed könnte nach ihrer Notenbanksitzung für künftige Zinsanhebungen ein langsameres Tempo in Aussicht stellen. Und drittens zeigt sich die Gasversorgungslage in Europa – auch dank außergewöhnlich milder Oktober-Temperaturen – freundlicher als befürchtet.

Mit der Marktberuhigung einher geht die Hoffnung, wir hätten erstens die Tiefs an den Aktienmärkten und zweitens die Hochs bei den Staatsanleiherenditen definitiv hinter uns gelassen. Obacht. Viele Hürden müssen hierfür in den kommenden Tagen überwunden werden. Die erste Hürde sehen wir heute Vormittag um 10 Uhr mit der Veröffentlichung der vierteljährlich durchgeführten Bank Lending Survey (BLS, einem Kreditvergabebericht) durch die EZB. Bereits in den Vorquartalen wurde eine Verschärfung der Kreditvergabestandards berichtet. In der heutigen Veröffentlichung dürfte ein besonderes Augenmerk auf die Vergabe von, und die Nachfrage nach, Hypothekenkrediten gerichtet sein. In Deutschland kursieren Meldungen, wonach die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen im Vergleich zum Vorjahr teilweise um mehr als die Hälfte zurückgegangen sei. Zeitgleich mit der BLS wird der Ifo Geschäftsklimaindex veröffentlicht, der in beiden Hauptkomponenten einen weiteren Rückgang verbuchen dürfte. Am Donnerstagmorgen werden wir mit dem GfK-Index dann ein Stimmungsbild über das Konsumklima der Verbraucher erhalten. Und an jedem Tag dieser Woche werden zahlreiche Unternehmen ihre Quartalsberichte vorlegen.

Am frühen Donnerstagnachmittag wird dann die EZB ihre geldpolitischen Beschlüsse verkünden. Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat unlängst die Marschrichtung vorgegeben: „Inflation gefährdet das Wachstum mehr als die Zinsanhebungen“. Das Kurzprotokoll der letzten EZB-Ratssitzung machte deutlich, Wachstumssorgen würde kräftigen Zinsanhebungen nicht entgegenstehen. Eine weitere Zinsanhebung um 75 Bp auf 1,50% gilt als nahezu sicher. Spannend und mit möglicherweise stärkeren Marktauswirkungen dürften Ankündigungen zum Umgang mit den mehr als zwei Billionen Euro sein, die während der Pandemie im Rahmen der TLTRO-Tendergeschäfte dem Finanzsystem zugeführt wurden. Ebenfalls am Donnerstag wird für die USA die erste Schätzung für das BIP-Wachstum im dritten Quartal veröffentlicht – möglicherweise mit Auswirkungen auf die Zinsanhebungserwartungen in den Märkten.

In der Nacht zu Freitag wird die Bank of Japan ihre geldpolitischen Beschlüsse bekanntgeben. Der Yen notiert weiterhin so schwach, dass sich die BoJ zu Stützungskäufen gezwungen sieht. Die Inflation ist auch in Japan mittlerweile auf 3% gestiegen. Mögliche Änderungen am geldpolitischen Kurs gelten als unwahrscheinlich, hätten aber erhebliche Marktauswirkungen. Im Verlauf des Freitags stehen Inflations– und BIP-Zahlen für Deutschland und einige andere europäische Staaten an. Kommende Woche werden dann Fiskalpläne in Großbritannien und die Notenbankentscheidung der Fed im Mittelpunkt des Interesses stehen. Eingedenk des bevorstehenden Hürdenlaufs erscheinen diese Ereignisse aber noch in weiter Ferne…

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Der Beitrag Stimmungshoch vorm Hürdenlauf erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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