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Tesla träumt: Heute kaufe ich BMW, morgen GM oder Ford


Um sagenhafte 43,4 Milliarden Euro ist Tesla allein am vorigen Donnerstag (7.1) wertvoller geworden. Am Freitag waren es dann sogar 47,2 Milliarden. Diese in Euro umgerechneten Kurszuwächse innerhalb jeweils eines Tages waren so groß wie der gesamte Börsenwert von BMW und von General Motors (GM) und fast doppelt so groß wie der von Ford. Und die Gewinne am Donnerstag und Freitag zusammen waren deutlich höher als der Börsenwert des riesigen Volkswagen-Konzerns von rund 79 Milliarden Euro.

Anders ausgedrückt: Tesla-Chef Elon Musk hätte theoretisch mit den Kursgewinnen von lediglich zwei Tagen das 2019 weltgrößte Autounternehmen – VW –  übernehmen können. Oder aber die Nummern 3 (GM) plus 13 (BMW). Diese Vergleiche zeigen, wie heiß gelaufen der Tesla-Kurs ist. Insgesamt brachte das Unternehmen Ende voriger Woche bis zu 834 Milliarden Dollar Börsenwert auf die Waage. Das sind fast so viel, wie die 17 Millionen Niederländer pro Jahr an Wirtschaftsleistung (gemessen am Bruttoinlandsprodukt BIP) erbringen. Und etwas mehr als die 34 Millionen Bewohner Saudi Arabiens und die 82 Millionen der Türkei. Und das sind immerhin die Staaten, die in der Weltrangliste der Wirtschaftsleistung 2019 auf den Rängen 17 bis 19 standen.

5000% in wenigen Tagen

Trotz dieser verrückten Bewertungsrelationen haben die Anleger bisher noch jeden Rückschlag der Tesla-Aktie genutzt, um massiv einzusteigen. Damit haben sie den Kurs immer noch höher getrieben. Der Hype um Elon Musk geht sogar so weit, dass vorige Woche eine Aktie um über 5000 % gestiegen ist, weil Spekulanten sie für eine Empfehlung von Musk hielten. Der Unternehmer hatte gesagt, er rate dazu, statt WhatsApp besser Signal als Messaging App zu benutzen. Daraufhin legte der Penny Stock Signal Advance von 60 Cents auf fast 39 Dollar zu. Dumm nur, dass es die falsche Firma ist, deren Aktie in die Höhe schoss. Der Anbieter der Messaging App wird gar nicht an der Börse gehandelt.

Wie so oft wenn ein Aktienkurs so explodiert wie bei Tesla, erhöhen Analysten schlagartig ihre Kursprognosen. So hat die Credit Suisse das Kursziel glatt verdoppelt – liegt mit 800 Dollar trotzdem aber trotz eines gestrigen Rückschlags um fast 8% noch unter dem Börsenkurs von 811 Dollar. Bank of America setzte das Kursziel von 500 auf 900 Dollar hoch. Den Analysten gefällt vor allem, dass Tesla frisches Geld quasi geschenkt bekommt. Gestern hat Musk nun schon den dritten Verkauf neuer Aktien um 5 Milliarden Dollar innerhalb eines halben Jahres angekündigt. 15 Milliarden Dollar neues Kapital zum Nulltarif sind eine erheblicher Wettbewerbsvorteil.

Die nächste Tesla-Spekulation: Ein Aktiensplit

Wie weit der Hype Tesla noch treiben wird, will niemand voraussagen. Trotzdem läuft schon die nächste Spekulation: Sobald die Aktie auf über 1000 Dollar klettert, werde es, so die Erwartungen, wieder einen Aktiensplit geben. Der könne den Kurs wie schon im vorigen Sommer, als es für eine alte Tesla-Aktie fünf neue gab, in ungeahnte Sphären katapultieren. Spekulationsblasen können zwar lange Zeit immer weiter gefüllt werden, aber früher oder später sind noch alle geplatzt – meistens viel später, als es der gesunde Menschenverstand für möglich hält.

Photo von Martin Katler auf Unsplash

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Quelle Finanzjournalisten

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