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Triebkräfte für den Wachstums- und Inflationsausblick


Nach einer länger als geplanten Unterbrechung erscheinen die Impressionen zu einem Zeitpunkt, wo sich die Finanz- und Rohstoffmärkte deutlich beruhigt haben. Anfang März waren zunächst die Rohstoffpreise steil angestiegen, dann kamen die Aktienmärkte unter Druck. Am 8./9. März setzte eine Marktberuhigung ein. Um nur einen Indikator herauszugreifen: Der VIX Volatilitätsindex amerikanischer Aktien notiert derzeit niedriger als vor Beginn der russischen Militärhandlungen in der Ukraine.

Die Corona-Pandemie und der Konflikt in der Ukraine sind die beiden bedeutendsten Triebkräfte für den Wachstums- und Inflationsausblick und damit für die Handlungen der großen Zentralbanken. Grundsätzlich erlaubt die Erholung von der Pandemie weiterhin einen freundlichen Konjunkturausblick, wenngleich anhaltende Lieferkettenprobleme und Materialengpässe die Dynamik weiterhin belasten. Chinas Zero-Covid-Strategie dürfte die Lieferketten erneut beeinträchtigen. Allerdings kündigte das Land Mitte vergangener Woche Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur und zur Stabilisierung der Finanzmärkte an, was maßgeblich zur jüngsten Erholung an den Börsen beigetragen haben dürfte.

Schon vor der Invasion der Ukraine war der Inflationsdruck extrem hoch. Die Verbraucherpreise stiegen im Februar im Jahresvergleich in Deutschland um 5,1% in der Eurozone um 5,9% und in den USA um 7,9%. Die Unternehmen sehen sich derweil mit zweistelligen Teuerungsraten konfrontiert. Die Produzentenpreise stiegen im Jahresvergleich zwischen 10% in den USA und fast 42% in Italien. Infolge des Militärkonflikts nimmt der Preisdruck über verschiedene Kanäle noch zu. Weiter steigende Energie- und Lebensmittelpreise dürften die Inflationsraten mindestens kurzfristig ebenso anschwellen lassen wie zusätzliche Engpässe in der Materialversorgung und bei den internationalen Lieferketten. Die Ausweitung der Verteidigungsausgaben und Bestrebungen, eine von Russland unabhängige Energieversorgung zu etablieren sowie die grüne Transformation der Volkswirtschaften möglicherweise zu beschleunigen, sind weitere Faktoren, die beim Inflationsausblick berücksichtigt werden müssen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel sprach in diesem Zusammenhang Ende vergangener Woche von einem „neuen Zeitalter der Energie-Inflation“.

Vor dem Hintergrund des hohen Preisdrucks halten die meisten Zentralbanken trotz der gestiegenen makroökonomischen Unsicherheiten an ihren Plänen zur Straffung der Geldpolitik fest. Die amerikanische Fed hat letzte Woche ihren ersten Zinsanhebungsschritt angekündigt und für den Jahresverlauf nicht weniger als sechs weitere Schritte und insgesamt Anhebungen bis in den restriktiven Bereich in Aussicht gestellt. Auch die Europäische Zentralbank rückte zur Überraschung vieler Beobachter nicht von ihrem Vorhaben ab, den geldpolitischen Normalisierungsprozess voranzutreiben. Das Pandemie-Kaufprogramm PEPP wird Ende dieses Monats auslaufen, die Käufe im Rahmen des APP dürften im dritten Quartal eingestellt werden, und verschiedene Ratsmitglieder sprechen offen über eine oder gar zwei Leitzinsanhebungen noch in diesem Jahr. Im Markt sind aktuell knapp zwei Zinsschritte bis Ende dieses Jahres eingepreist.

Infolge der kriegsbedingt höheren Unsicherheit gingen die Staatsanleiherenditen Anfang März spürbar zurück, die 10J Bundrendite fiel seinerzeit bis auf -0,10%. Abnehmende Volatilität an den Finanzmärkten und die Aussicht auf deutlich höhere Leitzinsen führten seit dem 7. März jedoch zu einem Anstieg der 10J-Renditen hierzulande wie auch in den USA um jeweils rund 50 Basispunkte. Seit einigen Monaten bereits wird die Bundkurve immer steiler, wohingegen sich die UST-Kurve immer stärker abflacht. Zwischen der 3-jährigen und der 10-jährigen Laufzeit ist die Treasury-Kurve faktisch flach, teilweise und zeitweilig sogar invers. Inwieweit diese Entwicklung Vorbote einer Rezession in den USA sein könnte, ist derzeit Gegenstand kontroverser Diskussionen im Markt. Stagflatorische Tendenzen im Sinne abnehmender BIP-Wachstumsaussichten und hohen Inflationsdrucks sind derzeit jedenfalls allgegenwärtig.

Diese Woche steht vor allem im Zeichen des NATO- und des EU-Gipfels ab Donnerstag. Darüber hinaus wird der Ereigniskalender von zahlreichen Reden von Fed- und EZB-Vertretern dominiert. Heute veröffentlicht die Bundesbank ihren Monatsbericht, während in Hannover die bundesweiten Tarifverhandlungen für die Chemie- und Pharmaindustrie beginnen. Datenseitig erhalten wir diese Woche etliche Indikatoren zur Stimmung unter den Unternehmen und den Konsumenten.

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Der Beitrag Triebkräfte für den Wachstums- und Inflationsausblick erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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