Twitter: Gnadenfrist für den Konzernchef?

Lieber Leser,

dem Vernehmen nach wird Twitter-Chef Jack Dorsey weiterhin die Möglichkeit gegeben, den angeschlagenen Internetkonzern wieder in die Erfolgsspur zurückzuführen. Dies berichtet der US-Nachrichtensender CNBC unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Demnach werde der Konzernchef nicht auf der für Donnerstag anberaumten Krisensitzung des Direktoriums in Frage gestellt. Stattdessen sollen ihm noch einige Quartale Zeit zugestanden werden, um das Ruder herumzureißen. Allerdings wolle man darüber diskutieren, ob sich Twitter selbst zum Verkauf stellen sollte. Twitter wollte die CNBC-Meldung derweil nicht kommentieren.

Der Kurznachrichtendienst hatte zuletzt mit einem deutlich nachlassenden Umsatzwachstum zu kämpfen. Im abgelaufenen Quartal wurde das geringste Umsatzplus seit dem Gang an die Börse im Jahr 2013 verzeichnet. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die zunehmende Konkurrenz durch Angebote wie Snapchat oder Instagram. Auch im Vergleich zu den Internetgiganten Facebook und der Alphabet-Tochter Google läuft man schon längere Zeit hinterher. Werbekunden machen ebenfalls einen großen Bogen um Twitter. Zudem scheint das Unternehmen auch deutlich an Strahlkraft verloren zu haben. So haben in jüngerer Vergangenheit zahlreiche Top-Manager das Weite gesucht. Twitter-Mitgründer Dorsey war vor etwa einem Jahr an die Spitze des Konzerns zurückgekehrt, um die Kalifornier wieder auf Kurs zu bringen. Seither setzt er verstärkt auf Video-Angebote.

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