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US-Inflationsdaten mit zweideutiger Botschaft


Gestern lösten sich die Märkte aus der Umklammerung der Zentralbanken und ließen sich auch durch einer Chor hawkisher Kommentare vonseiten der Notenbankvertreter nicht ablenken. Die Aktienmärkte schlossen mit Gewinnen von bis zu 2%, während die Kurse an den Rentenmärkten parallel dazu ebenfalls deutlich anzogen. Einen neuen Trend dürfte diese Tagesbewegung jedoch nicht begründen, bleibt der Druck in Form anhaltend hoher Inflationsraten und zunehmender geldpolitischer Straffung doch bestehen. Der heute für die USA veröffentlichte Bericht zur Entwicklung der Verbraucherpreise dürfte entscheidenden Einfluss auf die Erwartungen der Anleger nehmen, ob die Fed im März mit einer Zinsanhebung um 25 Bp oder einer um 50 Bp in den Straffungszyklus einsteigt.

Für die Anleger an den Börsen war der gestrige Mittwoch ein guter Tag. Was sich morgens bereits andeutete, setzte sich über den gesamten Tag hinweg weiter fort: Zurückgehende Staatsanleiherenditen ermöglichten den Aktienmärkten einen kräftigen Kurssprung. Die maßgeblichen Indizes verbuchten am Ende Tagesaufschläge von 1½% bis 2%. Die 10J Bundrendite ging bis auf 0,21% zurück und schloss damit rund 5 Bp niedriger als am Tag zuvor. In den USA stieß die Auktion einer neuen 10‑jährigen Treasury-Note auf große Nachfrage, was die Rendite zeitweilig um ebenfalls 5 Bp drückte. Letztendlich beschränkte sich der Renditerückgang im Tagesvergleich dann jedoch auf lediglich 2 Bp.

Bemerkenswert war gestern die Widerstandskraft der Märkte gegenüber einer ganzen Reihe eher hawkish klingender Einlassungen von Vertretern der Fed und der EZB. Beispielsweise nannte der Vorsitzende der Atlanta-Fed, Raphael Bostic, explizit die Möglichkeit einer Zinsanhebung um 50 Bp im März. Die Vorsitzende der Cleveland-Fed, Loretta Mester, berichtete, einige Mitglieder im Offenmarktausschuss würden argumentieren, der Leitzins müsse möglicherweise über das neutrale Niveau hinaus angehoben werden – eine Frage, die in der Öffentlichkeit bislang wenig diskutiert wurde. Der neue Bundesbankchef und EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel warnte vor Zweitrundeneffekten infolge anhaltend hoher Energiepreise. Sollte die Zentralbank auf diese Gefahr zu spät reagieren, wären die volkswirtschaftlichen Kosten möglicherweise höher als bei einer frühzeitigen Reaktion. (Es gab aus Kreisen der EZB bei früherer Gelegenheit auch schon die genau gegenteilige Argumentation, wonach eine frühe geldpolitische Reaktion höhere Kosten verursachen könne als eine spätere Reaktion.)

Im Verlauf des heutigen Tages werden erneut einige Mitglieder des EZB-Rats öffentliche Redeauftritte haben. Noch besteht großer Spielraum für eine Schärfung der Markterwartungen, insbesondere hinsichtlich des Zeitpunkts einer möglichen ersten Zinsanhebung. Der frühestmögliche Termin unter Berücksichtigung der zuvor zu beendenden Wertpapierkäufe wäre wohl das Ratstreffen im Juni. Wir erwarten eine erste Zinsanhebung im Dezember, gefolgt von einem weiteren Schritt Anfang kommenden Jahres. In Marktkreisen scheint sich derweil die Überzeugung durchgesetzt zu haben, die Zinsschritte der EZB würden im Ausmaß von 25 Bp erfolgen. Vorsichtigere Schritte von 10 Bp werden derzeit nicht mehr diskutiert.

Neben den Auftritten der Notenbanker wird die Tagesagenda heute von den amerikanischen Verbraucherpreisdaten beherrscht. Diese werden voraussichtlich eine eindeutig zweideutige Nachricht senden: Die Inflationsrate steigt an, aber der Preisdruck lässt nach. Was sich anhört wie ein Widerspruch, wird erkennbar beim Blick auf die jährlichen beziehungsweise auf die monatlichen Veränderungsraten des Preisindex. Die Jahresrate dürfte von zuletzt 7,0% noch etwas höher bis auf 7,2% oder 7,3% klettern. Die Monatsänderungsraten hingegen dürften sich im Vergleich zu den Vormonaten abschwächen, von 0,7% im November und 0,6% im Dezember auf nur noch 0,4-0,5% im Januar. Einige Fed-Vertreter hatten zuletzt bereits darauf hingewiesen, wie bedeutend es nun sei, dass der monatliche Anstieg der Preise im Zeitablauf abnehme.

Der Bundmarkt eröffnet etwas leichter, während der EUR-USD-Wechselkurs seit der EZB-Pressekonferenz vor einer Woche bemerkenswert stabil im Bereich von 1,1400-1,1450 seitwärts tendiert. An den Aktienmärkten zeichnen sich heute früh zunächst recht stabile Kursentwicklungen ab. Die europäischen Aktienanleger haben dabei zahlreiche Quartalsberichte von Indexschwergewichten zu verarbeiten. Ein weiterer Tag mit hoher Widerstandskraft könnte ein deutliches Signal für eine kurzfristig freundliche Marktentwicklung aussenden…

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Der Beitrag US-Inflationsdaten mit zweideutiger Botschaft erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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