Unicredit: Steht eine große Überraschung bevor?

Lieber Leser,

die Suche nach einem Nachfolger für den scheidenden Unicredit-Chef Federico Ghizzoni wird sich wohl länger hinziehen als erhofft. Die italienische Großbank veröffentlichte unlängst eine Meldung und teilte mit, dass erst Anfang Juni ein Beratungsunternehmen mit der Sondierung beauftragt werden würde. Üblicherweise vergehen 30 bis 40 Tage, bis dieser Prozess beendet ist. Bis dahin wird Ghizzoni die Bank weiter führen.

Ghizzoni hatte unter dem anhaltenden Druck der Aktionäre jüngst sein Amt zur Verfügung gestellt. Letzten Endes wurden ihm mangelnde Profitabilität und ein Absinken der Kernkapitalquote zum Verhängnis. Ende März ist die Kapitaldecke auf 10,5 Prozent eingebrochen und konnte damit gerade noch so die Mindestanforderung der EZB erfüllen (10 Prozent). Im vergangenen November scheiterte der Bankenchef zudem mit dem Versuch, die Investoren von seinem Strategieplan zu überzeugen. Das nachlassende Vertrauen lässt sich auch sehr gut an der Entwicklung des Aktienkurses ablesen. Seit der Jahreswende büßte der Anteilsschein rund 40 Prozent seines Wertes ein, seit Mitte letzten Jahres sogar knapp 60 Prozent. Ghizzoni, der das Geldinstitut seit 2010 als Vorstandschef anführt, erklärte im Gespräch mit der Zeitung „Corriere della Sera“, dass er zuversichtlich sei, dass die Bank bald wieder wachsen könne. „Vieles ist gemacht worden. Jetzt geht eine Phase der Umstrukturierung und Neuorganisation zu Ende“, erklärte er weiter.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse