VW: Es wird deutlich teurer als erwartet

Lieber Leser,

da haben sich wohl viele VW-Aktionäre zu früh gefreut. In der vergangenen Woche hieß es noch, die Entschädigungen für amerikanische Dieselbesitzer würden sich auf geschätzte 10 Mrd. US-Dollar belaufen. Nun sind am Dienstag die endgültigen Zahlen bekannt geworden. Und demnach muss Volkswagen über 15 Mrd. Dollar zahlen.

Aufschlüsselung der Zahlungen

Rund 10 Mrd. Dollar sind dabei für den Rückkauf der betroffenen VW-Dieselfahrzeuge eingeplant. Die Besitzer der etwa 500.000 manipulierten Wagen sollen jeweils bis zu 10.000 Dollar erhalten. Dann muss VW laut der Nachrichtenagentur Bloomberg eine Strafe in Höhe von 2,7 Mrd. Dollar zahlen, die an die zuständigen Umweltbehörden CARB und EPA geht.

Schließlich soll VW weitere 2 Mrd. Euro in neue Technologien investieren, die der Abgasreduzierung dienen. Das Geld fließt in einen amerikanischen Umweltfonds. Die gerichtliche Einigung enthält auch einen Vergleich, den Volkswagen mit den klagenden US-Bundesstaaten abgeschlossen hat. Hier fließen vermutlich nochmals 600 Mio. US-Dollar.

Bisherige Rückstellungen reichen gerade einmal für die USA

Aus Sicht des deutschen Automobilkonzerns ergibt sich nun folgendes Problem: Die bisher gebildeten Rückbildungen betragen lediglich 16 Mrd. Euro. Den Großteil dieses Geldes muss man nun infolge des amerikanischen Vergleiches abschreiben.

Selbst wenn in Europa und anderen Ländern nicht mit vergleichbaren Schadensersatzsummen zu rechnen ist, bleiben die Kosten der aufwendigen Umrüstaktionen. Weltweit sind immerhin rund 11 Mio. VW-Diesel von der Problematik betroffen. Das heißt für mich, VW wird noch einige weitere Milliarden lockermachen müssen, was sich folgerichtig negativ auf die kommenden Bilanzen auswirken dürfte.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse