VW: So dramatisch ist die Lage

Lieber Leser,

jeden Monat das gleiche Spiel: Die Anleger blicken gebannt auf die neuesten Absatzzahlen aus den USA – neben China der weltweit wichtigste Markt für Automobile. Die aktuellen Ergebnisse werden bei Ford, Fiat-Chrysler, Daimler und Audi für Jubel sorgen, bei VW, BMW, Toyota und General Motors hingegen für einen großen Kater. Insbesondere bei Volkswagen ist die Lage dramatisch.

Gute Kaufstimmung in den USA

Die grundsätzlichen Parameter waren für die Branche gut. Denn im Juni wurden in den USA 1,5 Mio. Fahrzeuge verkauft. Das war ein Plus von 2,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ford konnte mit einem Absatzplus von 6,4 % von diesem Trend profitieren, ebenso wie der amerikanisch-italienische Rivale Fiat-Chrysler ( 7 %). Die Zugewinne fielen bei Daimler mit 2,3 % (knapp 32.000 Fahrzeuge) etwas moderater aus. Darin ist auch bereits der Absatz von Nutzfahrzeugen und dem Kleinwagen Smart eingerechnet.

Auch BMW kräftig ausgebremst

Kleinere Brötchen mussten hingegen Branchenprimus Toyota (-5,6 %) und General Motors (-1,6 %) backen. Aber auch der deutsche Fahrzeugbauer BMW kam im Juni kräftig unter die Räder. Die Bayern konnten lediglich knapp 33.800 Nobelkarossen in den USA verkaufen und fuhren damit ein Minus von 11,9 % ein – in dieser Zahl sind bereits die Minis enthalten.

VW mit einem Minus von 22 %

Noch dramatischer sind die Verluste der Marke VW. Die Wolfsburger verkauften gerade einmal 23.809 Wagen – ein sattes Minus von 22 % im Vergleich zum Vorjahr! Die Abgasaffäre hat den Ruf der Marke in den USA offensichtlich nachhaltig beschädigt. Einziges Trostpflaster aus Konzernsicht: Die Tochter Audi konnte immerhin ein leichtes Absatzplus 1,5 % verbuchen. Aber dem Management muss zu denken geben, dass Audi mit rund 18.500 verkauften Einheiten jetzt nur noch knapp hinter der Muttergesellschaft rangiert.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse