Vestas vs. Nordex: Die Stimmung könnte nicht unterschiedlicher sein!

Lieber Leser,

während es derzeit beim Hamburger Windmaschinenbauer Nordex drunter und drüber geht, könnte die Stimmung beim dänischen Konkurrenten und Weltmarktführer Vestas kaum besser sein. Auch hier hinterließ die überraschende Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten ihre Spuren und führte im November zu Kursverlusten. Der einstige Immobilien-Tycoon gilt nicht gerade als Befürworter von erneuerbaren Energien.

Doch anders als beim norddeutschen Vertreter konnte schon bald darauf der Schalter umgelegt werden. Seit Anfang Dezember befinden sich die Papiere im Aufwind und konnten seither eine Kursperformance von knapp 46 Prozent aufs Parkett zaubern. Zum Vergleich: Nordex büßte im selben Zeitraum infolge einer mittelfristigen Umsatz- und Margenwarnung gut 30 Prozent an Wert ein.

Goldmänner heben den Daumen

Operativ läuft es bei den Skandinaviern ebenfalls sehr gut. Zuletzt konnten reihenweise Großaufträge an Land gezogen werden. Unter anderem wird Vestas 43 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 148 Megawatt (MW) für den Windpark Bearkat I im US-Bundesstaat Texas liefern. Darüber hinaus hat Vestas den Zuschlag für ein Offshore-Windparkprojekt in der Nordsee bekommen.

Kein Wunder also, wenn die US-Investmentbank Goldman Sachs lobende Worte für das dänische Unternehmen findet und die Aktie weiterhin zum Kauf empfiehlt. Den fairen Wert beziffert Analyst Manuel Losa auf 640 Dänische Kronen (umgerechnet etwa 86 Euro). Vestas habe sich im ersten Quartal sehr gut positioniert, um von der anziehenden Nachfrage in China, Nordamerika und Lateinamerika zu profitieren.

Ob die strauchelnde Nordex-Aktie im Sog des Konkurrenten ein wenig Boden gutmachen kann, muss sich zeigen. Hier verbindet sich die Hoffnung vor allem mit dem neuen CEO José Luis Blanco, der seit Anfang April an der Spitze steht. Er verfügt über eine jahrelange Erfahrung in der Windkraftbranche und hatte zuvor den erfolgreichen Turnaround bei Acciona Windpower (AWP) verantwortet.

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Ein Beitrag von Hermann Pichler.

Quelle: Robert Sasse