Volkswagen will den Markt für E-Autos aufmischen

Lieber Leser,

Volkswagen-Chef Matthias Müller ist zuversichtlich, die Abgasaffäre überwinden zu können. Er räumte ein, dass der Autokonzern für die Aufarbeitung und Beilegung von Schadensersatzklagen einen hohen Preis zu zahlen habe. Dennoch könne man nicht mehr von einer existenziellen Bedrohung sprechen. Es gäbe keine Anzeichen dafür, dass die US-Behörden den Autobauer zerschlagen wollten. Wie teuer die Affäre Volkswagen letzten Endes zu stehen kommen wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen. Analysten gehen von Gesamtkosten von 20 bis 35 Mrd. Dollar aus. Mittlerweile würden aber wieder andere Themen in den Vordergrund rücken. „Jetzt bekommen wir immer mehr das Heft des Handelns in die Hand, können neben Krisenmanagement wichtige Themen für das Unternehmen vorantreiben“, sagte der Manager. Hierbei stehen vor allen Dingen Zukunftsmärkte wie Elektromobilität und Mobilitätsdienste im Fokus.

Für die kommenden Jahre kündigte der VW-Chef eine E-Auto-Offensive an. Bis ins Jahr 2020 soll eine Flotte mit 30 Modellen entstehen, die Reichweiten von 500 bis 600 Kilometer erreichen. Auf diese Weise wolle man die jüngsten Versäumnisse vergessen machen. Darüber hinaus entwickle man derzeit in Zusammenarbeit mit Porsche eine Technologie, um Akkus von Elektrowagen in gerade einmal 15 Minuten zu 80 Prozent aufladen zu können. „Das wird schon bald spruchreif“, erklärte Müller gegenüber der „Bild am Sonntag“.

Gleichzeitig bekräftige der Vorstandsvorsitzende, dass Überlegungen einer Zusammenarbeit mit den US-Konzernen Google und Apple bezüglich selbstfahrender Autos zu den Akten gelegt wurden. „Was wir verhindern werden, ist, dass wir als Hersteller zum reinen Zulieferer von Hardware werden“, sagte Müller und spielte damit auf das unterschiedliche Rollenverständnis an.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse