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Wichtige Börsenindikatoren und Ihre Aussage!


Eine eminent wichtige Grundlage zur Beurteilung von Aktienmärkten ist die Einschätzung und Wertlegung von verschiedenen Indikatoren aus mikro- und makroökonomischer Sicht. Es gibt unzählige, die im regelmäßigen Turnus erscheinen und Signale liefern, wie es um die Wirtschaft steht. Man kann daraus Schlüsse ziehen und zum Beispiel erahnen, wie es mit der wirtschaftlichen Aktivität der USA weitergeht. In diesem Beitrag möchte ich auf zwei „Frühindikatoren“, die Signale zur Wirtschaft in Amerika senden, näher eingehen. Mein Favorit, welcher am meisten Beachtung bei mir in den Auswertungen findet, ist der:

Leading Economic Index (LEI Index)

Als ersten Index nehme ich den LEI Index, der die US-Frühindikatoren zusammenfasst. Eine rückläufige Entwicklung des Index von drei Monaten gilt als Indiz für eine rückläufige Entwicklung der Wirtschaft in eine nahende Rezession. Insgesamt werden mit dem LEI Index die konjunkturellen Bedingungen innerhalb der kommenden sechs bis neun Monate prognostiziert.

Wieso dieser Indikator in meinen Augen so sinnvoll ist? Der Gesamtindex setzt sich aus zehn verschiedenen einzelnen Indikatoren zusammen, welche unterschiedlich gewichtet sind. Einerseits werden die Zinsspanne zwischen den 10-jährigen US-Bonds sowie dem US-Leitzins mit einer Gewichtung von rund 33,0% eingerechnet. Andererseits die inflationsbereinigte Geldmenge M2 mit rund 28%. Zusätzliche Faktoren sind die Wochenarbeitszeit im Verarbeitenden Gewerbe (20%), sowie reale Veränderung der Auftragseingänge für Konsumgüter (6%). Zudem kommen Kursveränderungen des S&P 500 mit rund (3%), sowie die Lieferzeiten-Komponente des US-Einkaufsmanagerindex mit rund (3%) zum Tragen. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (2,5%) und die Anzahl der privaten Baugenehmigungen (2,0%), aber auch das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (1,9%) und die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe (1,5%) sind hier anzusetzen.

Die aktuelle Lage sieht sehr kritisch aus, denn einerseits befinden wir uns mit dem Index auf Allzeithoch und andererseits verflacht die Kurve kontinuierlich. Weitere Informationen hier. Abwarten und genau beobachten heißt jetzt die Devise, denn sollte es in den USA zu schlechteren Aussichten kommen, sind die komplette Welt und speziell Europa davon betroffen. Dies hätte auch unmittelbare Auswirkungen auf die Aktienmärkte.

Shiller KGV

Im Gegensatz zum normalen KGV glättet das Shiller KGV die Gewinne der letzten 10 Jahre und ist somit schwankungsärmer und aussagekräftiger als das normale KGV. Je höher dieser Wert ist, umso höher sind die Aktien bewertet und je niedriger dieser Wert, umso attraktiver ist die Aktie.

Ein Beispiel: Ein Shiller KGV von 10 bedeutet, dass eine 10%ige Rendite auf die nächsten 10 Jahre zu erwarten ist. Wieso? Der Aktienkurs steht bei 10€ und die Firma erwirtschaftet pro Aktie 1€ Gewinn, ergo ist das KGV 10 (10/1). Sollte diese Entwicklung 10 Jahre bestehen bleiben, wird der Aktienkurs allein nur mit den Gewinnen gerechtfertigt, was lukrativ erscheint. Die 10%ige Rendite ergibt sich aus der Berechnung (=100/10).

Derzeit haben wir ein Shiller KGV von knapp 28. Die zu erwartende Rendite auf die nächsten 10 Jahre ist bei einer so hohen Bewertung 3,5% im Durchschnitt (=100/28). Wir liegen hier historisch betrachtet bei der Bewertung des S&P 500 über 95% der vergangen Werte. Es gab wenig Zeiten, in denen die Bewertung höher war. Im Jahr 1929 lagen wir bei 32,6 und im Jahr 2000 lagen wir an der Spitze bei 44,2. Sprich die Übertreibung kann noch zeitlich ein wenig andauern. Das normale Bewertungsniveau des S&P 500 liegt zwischen 14,4 und 17,4. Ergo erleben wir eine deutliche Übertreibung nach oben. Wir sind fast doppelt so hoch bewertet wie im langfristigen Vergleich in der normalen Range und liegen mittlerweile auch über dem Bewertungsniveau vor der Finanzkrise 2008!

Fazit

Die Eckdaten meiner favorisierten Indikatoren aus makroökonomischer und fundamentaler Sicht sind nicht sehr überzeugend. Klar kann die Rallye in den USA noch ein wenig andauern, weil wir schon deutlich höhere Bewertungen (Übertreibungen am Markt) in der Vergangenheit hatten. Daher ist es wichtig, die zwei Indikatoren in naher Zukunft weiter eng im Blick zu halten und die Tendenzen richtig zu deuten. Das Blatt kann sich sehr schnell wenden und damit verbunden ein deutlicher Rückschlag an den Kapitalmärkten auslösen. Die Ampel stehen noch auf grün, wer weiß wie lange noch!

Auf gute Investments
Ihr Florian Müller

Der Beitrag Wichtige Börsenindikatoren und Ihre Aussage! erschien zuerst auf BÖRSENEINMALEINS.

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