Wirecard: Das Shortie-Desaster

Lieber Leser,

vor genau einer Woche hatten wir es Ihnen das bevorstehende Kursfeuerwerk bei Wirecard erstmals angekündigt. Heute zündet die Aktie ihre erste Stufe und liegt am Dienstagmittag bei einem Kurs von 44,84 Euro mit satten +4,3% im Gewinn. Was ist passiert?

Auf den ersten Blick sieht es so aus, als habe ein Studien-Update von Barclays den Kursschub ausgelöst: Die britische Investmentbank hebt ihre Empfehlung von „Equal Weight“ auf „Overweight“ an. Zugleich wird das Kursziel von zuvor 48,00 Euro auf nun 57,00 Euro angepasst.

Der wahre Hintergrund dürfte indes auf einer anderen Ebene liegen und morgen offenbar werden: Wahrscheinlicher ist, dass den Wirecard-Shorties inzwischen der Boden zu heiß wird!

Wie berichtet, beträgt die Summe der derzeitigen Netto-Leerverkaufsposition etwas mehr als 11% der ausgegebenen Wirecard-Anteile. Der größte Leerverkäufer, der Hedgefonds Blue Ridge Capital L.L.C., stockte seine Position in der Zeit vom 3. bis 8. August in 3 Transaktionen von 2,73% auf 3,35% auf. Das heißt:

Blue Ridge hält aktuell 4.139 Mio. leerverkaufte Wirecard-Anteile. Wir sprechen über eine Aufstockung der bestehenden Leerverkaufsposition in einem Volumen von mehr als einem Fünftel (+22,7%) zu Kursen zwischen 39,36 Euro und 40,52 Euro, im Mittel also etwa zu etwa 39,94 Euro. Allein die Anfang August zusätzlich leerverkauften 766.107 Anteile liegen beim heutigen Kurs somit gigantische 3,75 Mio. Euro im Verlust.

Und wir setzen noch einen oben drauf: Bei der letzten Leerverkaufs-Transaktion am 18. August lag der Wirecard-Schlusskurs bei 41,25 Euro. Das bedeutet im Klartext:

Die 10 Wirecard-Leerverkäufer haben in nur 12 Tagen gigantische 49,1 Mio. Euro verloren! Es ist somit sehr wahrscheinlich, dass die ersten Hedgefonds heute mit der Begrenzung Ihrer Verluste begonnen haben: Die schon gegen Mittag riesigen Umsätze deuten darauf hin!

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Ein Gastbeitrag von Felix Sauertopf.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse