Wirecard: Der Erfolg frisst seine Kinder
Lieber Leser,
vor einigen Wochen war der Finanzdienstleister Number26 wegen des Verhaltens gegenüber seinen Kunden in die Schlagzeilen geraten. Die negative Publicity verschaffte dem zuvor eher unbekannten Start-up jedoch so viel Aufmerksamkeit, dass die Kunden dem Unternehmen förmlich die Bude einrannten. Nun hat sich Number26 wegen des unerwarteten Erfolgs eine Banklizenz besorgt. Und damit ist Wirecard aus dem Spiel, die zuvor die Kontenführung für die Fintech-Firma übernommen hatten. Das ist schmerzlich. Denn erst jetzt beginnt das große Geldverdienen.
Vollbanklizenz für Gesamteuropa
Number26 hat eine Vollbanklizenz erhalten, die das Unternehmen berechtigt, sein Geschäft in ganz Europa zu betreiben. Das Unternehmen will das Smartphone als Alternative zu Online-Banking oder dem klassischen Filialbetrieb etablieren. Dank einer lassen sich alle Kontoaktionen über das Handy ausführen. Dieses Girokonto stellte bisher die Wirecard Bank, die natürlich an jeder Transaktion verdiente.
Frisches Investorengeld bietet viel Spielraum
Doch Number26 wittert nun seine Chance. Erst kürzlich erhielt man frisches Investorengeld von einem der reichsten Männer Asiens. Damit will die Firma nun kräftig expandieren. Außerdem bietet die eigene Banklizenz mehr Möglichkeiten, eine eigene Datenanalyse hinsichtlich des Kundenverhaltens durchzuführen. Es sind zudem Kooperationen mit anderen Fintech-Unternehmen geplant sowie eine Kreditabwicklung direkt über das Smartphone.
Umzug bereits für 2. Halbjahr geplant
Der Umzug auf die neuen Konten soll bereits im zweiten Halbjahr stattfinden. Wirecard kann sich über diese Entwicklung sicherlich nicht freuen. Aber zum Glück hat der Konzern noch genügend andere heiße Eisen im Feuer.
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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
Source: Robert Sasse
