Wirecard: Leerverkäufer könnten Aktienkurs durch die Decke jagen

Lieber Leser,

es ist eine kuriose Situation: Die Wirecard-Aktie galt lange Zeit als idealer Spielball für alle Leerverkäufer. Doch der hohe Prozentsatz an Short-Positionen könnte sich aktuell bei stetig steigendem Kurs als Beschleuniger auswirken. Die 50-Euro-Marke könnte viel früher ins Visier rücken, als dies Experten derzeit erwarten.

Wette auf fallende Kurse

Leerverkäufe sind Wetten auf fallende Aktienkurse, die meist von schlechten Nachrichten ausgelöst werden. Nach den erfolgreichen Short-Attacken im Februar und März befindet sich die Wirecard-Aktie jedoch inzwischen auf anhaltendem Erholungskurs. Dies hängt auch damit zusammen, dass es seitdem nur Positives aus dem Unternehmen zu berichten gab und die präsentierten Zahlen die Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen konnten.

Leerverkäufer geraten unter Druck

Dadurch geraten die Leerverkäufer zunehmend unter Druck. Denn laut Recherchen des „Handelsblatts“ befinden sich nach wie vor 5,75 % der Wirecard-Papiere in den Händen von Leerverkäufern wie dem kanadischen Pensionsfonds, Coatue Management, Darsana Capital Partners, QVT Financial und Thélème Partners. Die genauen Positionen sind problemlos im Bundesanzeiger einsehbar.

Schätzungsweise 750 Mio. Euro investiert

Wir reden hier von geschätzten Investitionen in Höhe von rund 750 Mio. Euro. Für jeden Cent, den die Aktie steigt, zahlen die „Shorties“ derzeit drauf. Es ist klar, dass den Hedgefonds diese Sache irgendwann zu heiß wird. Um ihre Verluste zu minimieren, müssen sie über kurz oder lang ihr Aktienpaket auf den Markt werfen. Dies könnte aus Sicht von Wirecard im günstigsten Fall einen wahren Run auf die Aktie auslösen mit Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich. Das heißt, die Wirecard-Aktie könnte alsbald ungebremst auf ein Allzeithoch zurasen.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse