viele meiner Leser haben mich gebeten doch einmal eine Art „Rückblick der Woche“zu schreiben. Eine Rückblende, in der ich auf die aus meiner Sicht wichtigsten Geschehnisse am Aktienmarkt eingehe. Diesem Wunsch möchte ich natürlich gerne nachkommen.
Gazprom, eine Aktie, die sich in einem klaren langfristigen Abwärtstrend befindet, jedoch von starken Erholungen begleitet wird. Ferner ist sie stark von den natürlichen Ressourcen Öl und Gas abhängig und obendrauf hat Russland das Unternehmen zum Teil verstaatlicht. Das macht die Aktie für eurpäische Anleger zu einem Wertpapier, welches mit vielen Unsicherheitsfaktoren belastet ist und deshalb des Öfteren als Zocker-Papier abgestempelt wird.
Jedoch steht die Entwicklung von Gazprom nicht still, ein steigender Ölpreis könnte profitabel für das Unternehmen sein. Auch Erdgas wird nach Meinung der Branche im Zuge der Energiewende in Deutschland als Reserve für Solar und Wind herhalten.
Das Unternehmen hat des Weiteren die Preisbindung für Erdgas an den Ölpreis aufgegeben. Angesichts der aktuellen Lage des Ölpreises möglicherweise ein Schritt, mit dem sich der Erdgaspreis stabil halten könnte.
Reserverkraftwerke, welche mit Erdgas betrieben werden sollen, sollen überall dort geplant werden, wo Kernkraftwerke abgebaut werden. Auch Siemens hat beispielsweise einen Auftrag für ein solches Reservekraftwerk bekommen. Mit China als potenziellem neuem Kunden könnte die Nachfrage nach Erdgas bei dem größten Erdgasproduzenten der Welt auch in den nächsten Jahren stabil bleiben.
Zudem verzeichnete das Unternehmen im ersten Quartal 2016 einen Exportanstieg von 22 % in die EU. Zwar liegt Deutschland beim Absatz aktuell auf den hinteren Reihen. Mit der Planung von Reservekraftwerken und überteuerten Wettbewerbern im Rücken, könnte sich das meiner Meinung nach jedoch bald ändern.
Alles in einem, scheint die Erholung durchaus begründet zu sein. Interessant für mittel- bis langfristige Anleger wird es aus meiner Sicht allerdings in einem Preisbereich zwischen 4,50-4,60 Euro je Aktie (Frankfurt). Darüber sollte der langfristige Abwärtstrend dann zumindest aus der markttechnischen Perspektive in Frage gestellt sein.
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Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse
