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Wunschanalyse VM Ware


Mitglieder haben diese Wunschanalyse schon vorab per Mail erhalten.

Analyse VMware (US-Kürzel VMW, WKN A0MYC8)

Herzlich Willkommen zur Wunschanalyse von Sharewise.com in Zusammenarbeit mit dem Heibel-Ticker.de Börsenbrief. Unsere Mitglieder haben sich diese Woche eine Analyse der VMware Inc. gewünscht. 

KENNZAHLEN der VMware lt. Sharewise.com:

 

Ø Kursziel

Kaufen

Halten

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3 Mitglieder

76,54

3

 

 

1 Analyst

 

 

 1

 

 

 

2007

2008

2009

KGV

113

70

56

Dividendenrendite

0%

0%

0%

Umsatzwachstum

50%

50%

39%

 

Uhh, da habe ich ein heißes Eisen angefasst. Das sehen Sie schon an dem hohen KGV, denn für ein KGV über 20 braucht ein Unternehmen schon sehr gute Gründe wie explosionsartiges Wachstum als Marktführer in einem jungen Markt. Aber ein KGV im dreistelligen Bereich (VMware KGV 07 steht bei 113) ist schon ein ganz schöner Hammer. Als ich in der vergangenen Woche VMware in die Vorschlagsliste der Wunschanalyse aufnahm, faszinierten mich die Wachstumsraten und Geschäftsaussichten. Ich werde also nun für Sie untersuchen, ob sich diese beneidenswerten Geschäftsbedingungen für Sie als potentieller Aktionär des Unternehmens in Gewinne ummünzen lassen, oder nicht.

 

ENTWICKLUNG DER EDV-NETZE

In den 80er Jahren lief die Unternehmens-EDV überwiegend auf Mainframe-Rechnern, also auf zentralen Hochleistungsrechnern, auf die über sogenannte dumme Terminals, als Tastatur und Bildschirm ohne eigene Rechnerleistung (also ohne Arbeitsspeicher oder Festplatte) zugegriffen wurde. Schrecklich war das. Die Betreuer der Mainframes drohten das Nadelöhr einer dynamischen Geschäftsentwicklung zu werden.

Client-Server Infrastruktur hieß sodann der Segen der 90er Jahre: Desktop-Rechner und Laptops wurden immer leistungsfähiger und günstiger, so dass die benötigte Software (Applikationen) millionenfach auf den Rechnern der Endanwender installiert wurde. Die gemeinsam genutzten Unternehmensdaten wurden dennoch zentral auf den Mainframes, oder Servern, wie sie später genannt wurden, gehalten. Ich schrieb damals (1994) meine Diplomarbeit über den Wandel von einer Mainframe- zur Client-Server Landschaft.

Zum Jahrtausendwechsel habe ich als EDV-Leiter ein Netzwerk mit rund 25 Rechnern, bestehend aus Desktops, Laptops und Servern, betreut. Für die einzelnen Softwarelizenzen legte ich eine Excel-Tabelle an und war damit für einen EDV-Leiter eines Unternehmens dieser Größe (oder Kleine) wohl sehr fortschrittlich. Doch diese Liste auf dem Laufenden zu halten, bedeutete eine Menge Handarbeit. Darüber hinaus musste ich kontinuierlich herumlaufen und Kleinigkeiten vor Ort aktualisieren, reparieren oder einfach 25-fach umstellen. Eine Sisyphus-Arbeit, die mich so manches Wochenende gekostet hat.

GESCHÄFTSMODELL VMWARE

Und da sich alles in Wellen entwickelt, erleben wir nun in diesem Jahrzehnt eine Rückentwicklung zur zentralistischen Struktur. VMware sorgt dafür, dass innerhalb eines Unternehmensnetzwerks Sicherheitsstandards eingehalten, Lizenzen sinnvoll verteilt und Ressourcen optimal genutzt werden. Ein zentrales Management des Netzwerks ermöglicht die Konfiguration und Anpassung von Arbeitsgeräten wie Dektop PCs, Laptops, USB-Speichern, externen Festplatten bis hin zum iPod. Für jedes dieser Geräte werden zentral das Betriebssystem und die Applikationen zentral definiert, die Lizenzen zugeteilt und die Sicherheitsvorschriften umgesetzt.

Die alten Mainframe-Experten würden vor Freude in die Luft springen, wenn sie nicht schon längst pensioniert wären.

Der Nutzen der VMware Lösungen ist wirklich groß. Die Anforderung der Anwender ist stets, dass der eigene Rechner „sicher“ sein muss! Doch wer denkt schon daran, regelmäßig Updates einzuspielen, welcher Vertriebsmitarbeiter möchte schon jedes mal beim Besuch der Zentrale zwei oder drei Stunden mit dem Aktualisieren der Software beschäftigt sein? Keiner. Und so ist dieser Teil der Zentralisierung bei den Anwendern willkommen.

Ob Sie es glauben oder nicht, es kam früher auch häufig vor, dass Unternehmen zu häufig Lizenzgebühren zahlten. Da wurden Lizenzen für alte Rechner, die längst ausrangiert waren, oder auch für längst entlassene Mitarbeiter, gekauft, obwohl dies gar nicht notwendig gewesen wäre. Vielfach kaufte man einfach ein paar Lizenzen zu wenig in der Hoffnung, dass es so über den Daumen gepeilt mit den überflüssigerweise gekauften Lizenzen unterm’ Strich stimmen würde. Doch die Ungewissheit, ob man nun ein paar tausend Euro zuviel oder zu wenig für Lizenzen ausgab, war groß. Eine professionelle, effiziente (und daher zentrale) Lizenzverwaltung gibt den Unternehmen Gewissheit und dadurch auch gleichzeitig eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den Softwarelieferanten.

Und durch diese Gewissheit sind Unternehmen heute viel flexibler im Zuteilen von Lizenzen und nutzen dadurch schneller einmal neue Software. Das Verhältnis zwischen Softwarelieferant und Kunden hat sich verbessert. Durch die zentrale Verwaltung der Updates der Software werden auch eine Vielzahl von Betreuungsproblemen aus der Welt geschaffen. Was mich früher bei 25 Rechnern Wochenenden gekostet hat, schafft heute ein EDV-Betreuer mit 200 Rechnern als Nebenjob.

Die Kosteneinsparungen sind also klar vorhanden, VMware verkauft seine Lösung leicht, da die Kosten meist noch im gleichen Jahr wieder eingespart werden können. Die Lösung kostet ab 1.500 US-Dollar für Kleinstunternehmen, geht aber schnell über 20.000 USD bei Unternehmen ab 200 Mitarbeitern.

MARKTPOSITION

Mit einem Marktanteil von 70% ist VMware klarer Marktführer. Doch leider nicht unangefochten: Citrix hat VMware den Kampf angesagt. In einer zweigeteilten Strategie versucht Citrix nun, die VMware-Lösungen nachzubilden und zu verbessern. Zum einen wird eine Basisversion als Open Source angeboten, zum anderen gibt es eine professionelle Lösung für die Geschäftskunden.

Doch wenn ich mir Citrix anschaue, dann wird schnell offensichtlich, dass das Unternehmen nicht aus einer starken Position heraus angreift, sondern auf der Not heraus. Citrix bietet eigentlich eine Software an, mit der man Bildschirmdarstellungen über das Netz schicken kann. Sie können so einen Rechner fernsteuern. Das besondere bei Citrix ist, dass nicht die Pixel des Bildschirmes übertragen werden, sondern die Logik selbst. Das erhöht die Übertragungsgeschwindigkeit extrem.

Doch diese Marktlücke wurde inzwischen von Microsoft und SUN entdeckt und beide bieten ebenfalls Lösungen an, so dass Citrix hier mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen hat. Erst in dieser Woche hat Citrix die Umsatzprognosen weiter gesenkt.

Für mich ist das Grund genug, um Citrix als möglichen Konkurrenten zwar im Auge zu behalten, aber nicht besonders ernst zu nehmen.

BEWERTUNG

Auf Basis der 2009 Zahlen ist das KGV 09e mit 70 vertretbar. Das durchschnittliche erwartete Umsatzwachstum von VMware beträgt 45 und ich bin bereit, bis zum zweifachen Umsatzwachstum als KGV für ein Unternehmen anzulegen, wenn es Marktführer ist und ordentlich wächst. Dies ist hier der Fall. Allerdings bedeutet das, dass der Kurs eben erst 2009 angemessen ist. Bis dahin... müssen wir wohl noch warten.

Die Bilanz ist sauber, mit 1,3 Mrd. USD Barem auf der hohen Kante und kaum langfristigen Schulden ist das Unternehmen in diesen Tagen gut gegen die Liquiditätskrise gewappnet.

Doch 25 Mrd. USD Marktkapitalisierung für 1,5 Mrd. USD Umsatz ist schon ein stolzer Preis.

KURSVERLAUF

Erst Anfang 2007 wurde VMware vom Speicherhersteller EMC ausgegliedert und an die Börse gebracht. Der Kurs schoss damals von 50 auf 125 USD, um anschließend in den vergangenen Wochen auf 41 USD zurück zu fallen.

Seit Anfang April erfolgte sodann eine Rallye, heute steht der Kurs wieder bei 67 USD.

Im Januar gab es sogar einen kräftigen Abwärtsgap aufgrund von schlechten Quartalszahlen: Der Kurs fiel über Nacht von 85 auf 60 USD. Dieses Gap wird meines Erachtens in diesen Tagen geschlossen. Anschließend sollte es erneut zu einer Konsolidierung kommen.

FAZIT

VMware ist ein gutes Unternehmen, ein Marktführer, der langfristig mit einem Marktanteil von 70% in einem absolut sinnvollen Markt gut positioniert ist. Wer also langfristig einen guten Technologiewert ins Depot legen will, nur zu.

Kurz- und Mittelfristig halte ich die aktuelle Bewertung jedoch für sehr ambitioniert und die Geschäftsentwicklung muss dieses Kursniveau erst einmal rechtfertigen. Ich erwarte daher für die nächsten Monate eine Seitwärtsbewegung in der Spanne 65 – 86 USD.

Innerhalb dieser Spanne können Sie gegebenenfalls Traden. Mit dem Kauf in ein langfristiges Depot würde ich jedoch noch ein paar Monate warten.

ÜBER DEN AUTOR: STEPHAN HEIBEL

Gemeinsam mit der ersten Web 2.0 Aktien Community www.sharewise.com auf der überprüft wird welche Aktientipps tatsächlich eingetroffen sind erstellt Stephan Heibel die Wunschanalyse.
Stephan Heibel ist Autor und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefes, der wöchentlich kostenfrei per E-Mail verschickt wird. Darin werden die Hintergründe zu Kursbewegungen an den Finanzmärkten aufgezeigt und erklärt. Interessante Tradingideen werden daraus abgeleitet. Sie können sich unter http://www.heibel-ticker.de unverbindlich eintragen.

Take Share,

Stephan Heibel

 

NÄCHSTE WOCHE: INDIZES

Nächste Woche können Sie sich die Analyse eines der folgenden Indizes wünschen, Sascha Huber von Sharewise wird die Analyse erstellen:

  • DAX
  • MDAX
  • TecDAX
  • Dow Jones
  • NASDAQ Composite

 

Ich bin als Börsenprofi seit über 20 Jahren erfolgreich als Börsenbrief Autor aktiv. Ich gebe mit meinem Heibel-Ticker einen wöchentlichen Einblick in die aktuelle Finanzwelt. Privatanleger profitieren von meinen verständlichen Analysen, fundierten Kenntnissen und meiner unabhängigen Meinung. Ich analysiere international, biete diversifizierte Empfehlungen und arbeite stets aktuell und druckfrisch.

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