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Zahl der Aktionäre rückläufig


Trotz der zuletzt boomenden Aktienmärkte legen immer weniger Deutsche ihr Geld in Wertpapieren an. Allein im Jahr 2013 sank die Zahl der Privatanleger, die in Aktien oder Aktienfonds investierten, um weitere 600.000. Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) sind damit nur noch 8,9 Millionen Deutsche im Besitz von Wertpapieren, was einem Anteil von 13,8 Prozent an der Bevölkerung über 14 Jahren entspricht.

Seit 2001 haben rund 3,9 Millionen Menschen den Börsen den Rücken zugekehrt. DAI-Chefin Christine Bortenlänger betonte bei der Vorstellung der Zahlen, dass Anleger ohne Aktien auf eine langfristig stabile Rendite verzichten würden, die zudem über der Inflationsrate liege. Insbesondere aufgrund des derzeit sehr niedrigen Zinsniveaus sind Alternativen wie Tages- oder Termingeld inflationsbereinigt Verlustgeschäfte. Die Börsen konnten dagegen in den letzten Jahren deutlich zulegen.

Allein im vergangenen Jahr hat der Leitindex Dax 25 Prozent an Wert gewonnen. Seit dem Tiefststand im März 2009 ist sogar eine Steigerung um 150 Prozent zu verzeichnen. Und auch auf lange Sicht lohnt sich ein Investment in Aktien: Wer 30 Jahre lang monatlich in Aktienfonds einzahlt, erzielt durchschnittlich positive Renditen zwischen fünf und elf Prozent pro Jahr.

Auch beratungsseitig hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert. Aktienanleger nutzer vermehrt Web 2.0 Angebote zur Informationsbeschaffung. Vor-Ort Beratung ist für viele Banken zu teuer geworden. Übrig bleiben wenige Anbieter, die über ein ausgebautes Filialnetz verfügen. Hier sticht vor allem die Beratung bei der Sparkasse heraus.

Als besonders besorgniserregend bezeichnete Bortenlänger die Tatsache, dass derzeit sehr wenige junge Menschen in Aktien investiert sind. Nur noch 8,7 Prozent der 20- bis 29-Jährigen besitzen Aktien oder Aktienfonds - 2001 waren es immerhin noch 17,5 Prozent. Die junge Generation profitiert dadurch kaum vom Börsenboom, durch den in den letzten Jahren beachtliche Sparerfolge erzielt werden konnten. Nach Ansicht der DAI-Chefin würden viele Menschen mit einem falschen Anlageverhalten auf eine Sicherung ihres Lebensstandards im Alter verzichten.

Als Grund für die sinkende Zahl an Aktionären nennen Experten die Ernüchterung vieler Anleger nach Fehlinvestitionen. Börsencrashs und Kursabstürze bekannter Aktien sind zudem im Gedächtnis vieler Privatanleger haften geblieben. Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Schuldenkrise trägt ebenfalls dazu bei, dass viele Privatanleger nur in sichere Anlagen investieren und damit - angesichts der niedrigen Nominalzinsen - freiwillig Geld verlieren. Falsche steuerliche Rahmenbedingungen, Defizite in der ökonomischen Allgemeinbildung und eine unzureichende Aktienberatung sind Aspekte, die laut Bortenlänger von der Politik umgehend beseitigt werden müssen.

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