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Zahlen & Mehr: Genworth Financial, Starbucks


:: Genworth Financial
Der US-Versicherer Genworth Financial legte Zahlen für das dritte Quartal vor und musste einen Nettoverlust von $380 Mio. ausweisen oder $0,76 je Aktie gegenüber $284 Mio. im entsprechenden Vorjahresquartal bzw. $0,57 je Aktie. Der Umsatz lag im Quartal bei $2,13 Mrd. Der operative Nettoverlust lag bei $0,81 je Aktie. Wie schon zuvor berichtet worden war, musste GNW eine weitere große Abschreibung auf sein Long-Term-Care-Portfolio vornehmen und zwar in Höhe von $475 Mio. bzw. $1,10 je Aktie. Ohne diese Abschreibung läge das operative Ergebnis je Aktie somit bei $0,29 und damit um $0,07 über den Erwartungen der Analysten. Während das Hypothekenversicherungsgeschäft weiter richtig gut läuft, bereitet das Business mit den langlaufenden Pflegeversicherungen weiter Probleme. Und dürfte der entscheidende Grund sein, weshalb GNW die Offerte der chinesischen Oceanwide Gruppe zu $5,43 je Aktie befürwortet und seinen Aktionären zur Annahme empfiehlt.

Meine Einschätzung
Die China-Offerte hatte den Aktienkurs von Genworth Financial um mehr als 15% unter Druck gesetzt, weil das Übernahmeangebot nur magere 4% Aufgeld auf den Vortagesschlusskurs bot. Dabei stellt sich die Situation doch so dar, dass bis Mitte 2017 Oceanwide die Aktien zu $5,43 einsammeln will - also jede Aktie, die man heute kauft, in gewisser Weise nach unten gut abgesichert ist. Auf der anderen Seite ist es nicht unwahrscheinlich, dass auch andere Bieter, neben Versicherungen auch Finanzinvestoren, nun auf den Zug aufspringen könnten, um sich das Buchwert-Schnäppchen Genworth Financial (mehr als $30 je Aktie) unter den Nagel zu reißen. Ich werde meine Aktien jedenfalls nicht hergeben und abwarten, was die Zukunft so bringt.


:: Main Street Capital
Die Business Development Company (BDC) Main Street Capital konnte im vergangenen Quartal glänzen und erzielte ein Ergebnis von $0,82 je Aktie. Da zu diesem Ergebnis auch Sonderfaktoren beitrugen, beläuft sich das bereinigte Ergebnis auf $0,58 je Aktie und liegt über den Prognosen der Wall Street. Auch beim Umsatz lag MAIN im dritten Quartal mit $46,6 Mio. über den Erwartungen.

Meine Einschätzung
MAIN ist eine der solidesten BDCs und hat selten größeren Abschreibungsbedarf auf ihre NAV (Buchwert). Die Aktie notiert deshalb mit einem satten Aufschlag auf ihren NAV. Die monatlichen Dividenden von $0,19 werden halbjährlich noch durch eine Sonderausschüttung flankiert, die als nächstes wieder im Dezember anfallen und $0,275 betragen wird. Auf das Gesamtjahr gesehen hat MAIN dann $2,725 ausgeschüttet, was bei einem Aktienkurs von €29 eine Dividendenrendite von rund 8,5% ergibt. Ein solides Investment, insbesondere für Dividendenjäger.


:: Starbucks
Der Kaffeeröster Starbucks stand zuletzt unter Druck, weil man im letzten Quartal gepatzt hatte und die Börsianer den Beteuerungen von CEO Howard Schulz nicht recht glauben wollten, dass es sich um einen einmaligen Ausrutscher gehandelt habe, der vor allem auf die Einführung des neuen Bonussystems zurückzuführen sei. Die jetzt für das abgelaufene Quartal vorgelegten Zahlen dürften nun allen Fans von Starbucks Freudentränen in die Augen treiben, denn man konnte das profitabelste Geschäftsquartal der 24-jährigen Unternehmensgeschichte präsentieren.

Verglichen mit dem Vorjahreswert legte der Gewinn um 23 Prozent auf $801 Mio. zu, während die Erlöse um 16 Prozent auf auf $5,7 Mrd. kletterten. Die Verkäufe in etablierten Filialen, die seit mindestens 13 Monaten am Markt sind, wuchsen weltweit um 4 Prozent. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr, das bis Ende September lief, steigerte Starbucks die Erlöse um 11 Prozent auf $21,3 Mrd. und die Zahl seiner über 75 Ländern verteilten Filialen um 2.042 auf 25.085. Insbesondere in Asien und hier in China boomt das Geschäft mit dem schwarzen Heißgetränk. Besonders gut dürfte auch bei den Aktionären ankommen, dass das Unternehmen die Dividende um ein Viertel auf 25 Cent je Aktie anheben wird.

Meine Einschätzung
Bei Starbucks steht der Kunde im Mittelpunkt, nicht das Produkt alleine. Und daher sind Starbucks-Aktien auch bei einer absolut betrachteten hohen Bewertung ein Top-Pick, der Top-Pick im Restaurant-Sektor. Denn relativ gesehen, also im Verhältnis zum Wachstum, liegt die Bewertung dieses schnell wachsenden Unternehmens im fairen Bereich. Der hohe Free-Cashflow dürfte dafür sorgen, dass Starbucks die Dividende auch nach den jetzigen kräftigen Schluck aus der tasse weiter anheben wird in den nächsten Jahren.

Doch der eigentliche Grund dafür Starbucks-Aktien zu kaufen, liegt natürlich in seinem profitablen Wachstum, das mit durchschnittlichen 18% jährlich erwartet wird. Insbesondere in China wird die Musik spielen, denn der starke Dollar sorgt hier nicht für schlechte Ergebnisse, sondern vor allem dafür, dass es für Starbucks immer günstiger wird, neue Läden zu eröffnen. Und Starbucks-CEO Howard Schultz spricht bereits offen davon, dass China irgendwann die USA als wichtigsten Markt ablösen dürfte. 500 neue Shops im Reich der Mitte pro Jahr sind ein ambitioniertes Wachstumstempo und Anleger haben die Chance, dieses Qualitätsunternehmen auf seinem Weg zu begleiten. Als Mitinhaber und damit Profiteur. Ich bin dabei und ich bleibe dabei.

Genworth Financial und Starbucks befinden sich auf meiner Empfehlungsliste und in meinem Depot.

Quelle: „Michael C. Kissig, iNTELLiGENT iNVESTiEREN

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