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Zinn ein Schwermetall für viele Fälle


Wir stellten Ihnen zuletzt einige neue Unternehmen vor, die nicht nur Edelmetalle im Portfolio haben. Da nicht jeder Rohstoff und seine Einsatzgebiete selbstverständlich sind, wollen wir über die Rohstoffe, denen sich die Unternehmen die wir begleiten verschrieben haben, mal etwas näher bringen. Nach unserem Potash, Kupfer und Eisenerzbericht wollen wir Ihnen nun den Rohstoff Zinn etwas näher bringen, den unsere Unternehmensvorstellung Solid Resouces unter Anderem im Portfolio hat. Hier noch ein kleiner Hinweis zum Unternehmen. In das Eisenerzprojekt von Solid Resources scheint Bewegung zu kommen, indem sich ein Joint Venture Partner für das Projekt anbietet. Derzeit werden alle möglichen Optionen geprüft und eine Einigung für Oktober-November 2013 erwartet.

Nun aber zum Rohstoff Zinn!

Zinn ist vermutlich seit ca. 3500 v.Chr. bekannt. Darauf schließen Entdeckungen im südtürkischen Taurus-Gebirge wo das Zinnbergwerk Kestel und die Zinnverarbeitungsstätte Göltepe entdeckt und auf ca. 3000 v. Chr. datiert wurden. Auch in einem ägyptischen Grabmal aus etwa 1500 v. Chr. wurden Gegenstände aus Zinn gefunden. Der römische Schriftsteller Plinus nannte Zinn plumbum album (weißes Blei) und Blei nannte er „plumbum nigrum (schwares Blei). Die hohe Nachfrage nach Zinn wird sogar als ein Grund für die römische Besetzung Britaniens angeführt. In der südwestlichen Region Cornwall befanden sich damals bedeutende Erzvorkommen. Durch die Legierung Bronze, die aus Kupfer und Zinn besteht entstand die uns bekannte Bronzezeit, die später durch billigeres Eisen abgelöst wurde. Lange nachdem Bronze durch Eisen verdrängt wurde, erlangte Zinn Mitte des 19 Jahrhunderts durch die industrielle Herstellung von Weißblech erneut eine sehr große Bedeutung.

Zinn ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol „Sn“, was sich aus dem lateinischem „stannum“ ableitet. Zinn hat die Ordnungszahl 50 und ist ein silberweiß glänzendes Schwermetall, dass so weich ist, dass es sich mit dem Fingernagel anritzen lässt. Der Schmelzpunkt des Schwermetalls ist auffällig niedrig und liegt bei 231,93 Grad Celsius, wo hingegen die Siedetemperatur bei relativ hohen 2620 Grad Celsius liegt.

Das bläulich weiß bis graue Metall wird aus Kasserit (SnO2) gewonnen, wobei heutzutage auch das Recycling des genutzten Zinns eine bedeutende Rolle spielt. Allgemein ist Zinn für Lebewesen ungefährlich, in einigen wenigen Verbindungen kann es jedoch giftige Eigenschaften annehmen.

Die bekannteste giftige Verbindung ist dabei Tributylzinn, auch als "TBT" (engl. Tributytin) bekannt, dass als Schiffsanstrich genutzt wird um das Absetzen von Algen zu verhindern, jedoch werden alle anderen Meeresbewohner die in Kontakt mit dem Stoff kommen hochtoxisch vergiftet. Daher ist die Verwendung mittlerweile umstritten und teilweise schon verboten.

Größter Zinnproduzent der Welt ist China mit einem jährlichen Förderaufkommen von ca. 55600 Tonnen.

In der Erdkruste ist es mit einem Anteil von ca. 0 0035% (auf die Masse bezogen) vertreten. Bedeutende Abbaustätten liegen in Südamerika, Russland, Vorderasien, Südostasien, teilen Afrikas und Australien. Zinn lässt sich relativ leicht aus Zinnstein (Kassiterit, einem rotbraun/schwarzen Erz SnO2 )gewinnen. Dazu wird das Erz zuerst abgebaut, zerkleinert und dann durch verschiedene Verfahren wie Aufschlämmen und elektrische/magnetische Scheidung angereichert. Nach der Reduktion mit Kohlenstoff wird das Zinn etwas über seine Schmelztemperatur erhitzt, so dass es ohne Verunreinigungen (deren Schmelzpunkt höher liegt) abfließen kann. Ein Teil des Zinns wird heute auch durch Recycling wiedergewonnen, indem es durch Elektolyse getrennt wird.

Den Schätzungen zufolge reichen die derzeit vorhandenen Lagerstätten noch für ca. 35 Jahre. Zu mehr als 80 % kommt Zinn als Ansammlung in Schwemmlandablagerungen, sogenannte Sekundärlagerstätten an Flüssen und auf dem Meeresgrund vor. Das Material in den Schwemmlandlagerstätten hat nur einen Metallanteil von etwa 5%. Erst nach verschiedenen Schritten zur Konzentrierung auf etwa 75% wird ein Schmelzprozess eingesetzt.

Die bedeutendste Fördernation für Zinn ist China, gefolgt von Peru und Bolivien. In Europa sind Portugal und Spanien als größte Zinnproduzenten zu nennen.

Zinn kann drei Modifikationen mit verschiedener Kristallstruktur und Dichte annehmen. α-Zinn (kubisches Diamantgitter, 5,75 g/cm3) ist unterhalb von 13,2 °C stabil und besitzt einen Bandabstand von EG=0,1 eV, β-Zinn (tetragonales Gitter, 7,31 g/cm3) bis 162 °C und γ-Zinn (rhombisches Gitter, 6,54 g/cm3) oberhalb von 162 °C oder unter hohem Druck. Natürliches Zinn besteht aus zehn verschiedenen stabilen Isotopen; das ist die größte Anzahl aller Elemente. Außerdem sind noch 28 radioaktive Isotope bekannt.

Zinn lässt sich leicht verbiegen, da es ein sehr weiches Metall ist. Beim Verbiegen von beispielsweise Zinnstangen, tritt ein charakteristisches Geräusch auf, dass auch Zinnschrei genannt wird. Allerdings tritt dieser Zinnschrei nur bei Zinn mittlerer Reinheit auf. Sowohl verunreinigtes als auch ultrareins Zinn besitzen diese Eigenschaft nicht. Im laufe der Zeit überzieht sich der Zinn mit einer Oxidschicht, die es sehr beständig werden lässt. Zinn wird allerdings von konzentrierten Säuren und Basen unter der Entwicklung von Wasserstoffgas zersetzt.

Metallisches Zinn ist auch in größeren Mengen an sich ungiftig. Die Giftwirkung einfacher Zinnverbindungen und Salze ist gering. Einige organische Zinnverbindungen dagegen sind hochtoxisch, insbesondere die schon zuvor genannte TBT, engl. „Tributyltin“, (Tributylzinn).

Seit Jahrhunderten wird reines Zinnblech großflächig zur Herstellung von Orgelpfeifen im Sichtbereich verwendet. Diese behalten ihre silbrige Farbe über viele Jahrzehnte. Viele Haushaltsgegenstände, Geschirre, Tuben, Dosen und auch Kinderspielzeug- Zinnfiguren wurden früher ganz aus Zinn gefertigt, aufgrund der einfacheren Verarbeitungstechnologie, die der Zeit entsprechend waren. Mittlerweile jedoch wurde das relativ kostbare Material meist durch preiswertere Möglichkeiten ersetzt. Ziergegenstände und Modeschmuck werden weiterhin aus Zinnlegierungen, Hartzinn bzw. Britanniametall hergestellt.

Weißblech ist verzinntes Eisenblech, es wird beispielsweise für Konservendosen oder Backformen verwendet. Tin, das englische Wort für Dose bzw. Konservenbüchse, ist mit dem Wort Zinn verwandt. Zu dünner Folie gewalzt nennt man Zinn auch Stanniol. Hier wurde es im 20. Jahrhundert durch das preiswertere Aluminium verdrängt. Bei manchen Farbtuben und Weinflaschenverschlüssen ist auch heute noch Zinn zugegen.

In der Metallindustrie wird Zinn als Legierungselement mit Kupfer zu Bronze legiert und auch andere Werkstoffe können durch das Legieren hergestellt weren. Nordisches Gold, die Legierung der goldfabigen Euromünzen beinhaltet unter anderem 1% Zinn.

Als Bestandteil von Metall-Legierungen mit niedrigem Schmelzpunkt ist es unersetzbar. Das uns bekannte Weichlot (so genanntes Lötzinn) zur Verbindung elektronischer Bauteile auf Leiterplatten wird mit Blei (z.B. etwa 63% Sn und 37% Pb) und anderen Metallen in sehr geringerem Anteil legiert. Die Mischung schmilzt bei etwa 183 °C. Ab Juli 2006 darf jedoch kein bleihaltiges Lötzinn in elektronischen Geräten mehr verwendet werden, man setzt nun bleifreie Zinnlegierungen mit Kupfer und Silber ein, z.B. Sn95.5;Ag3.8;Cu0.7 (Schmelztemperatur ca. 220°C).
Hochreine Zinn- Einkristalle eignen sich auch zur Herstellung von elektronischen Bauteilen.

In der Floatglasherstellung zum Beispiel, schwimmt die zähflüssige Glasmasse bis zur Erstarrung auf einer spiegelglatten flüssigen Zinnschmelze. Auch in der Kunststoffindustrie findet Zinn seine Anwendung, denn da werden Zinnverbindungen dem PVC als Stabilisatoren beigemischt.

In Form einer transparenten Zinnoxid-Indiumoxid-Verbindung ist es elektrischer Leiter in Anzeigegeräten wie LC-Displays. Das reine, weiße, nicht sehr harte Zinndioxid besitzt eine hohe Lichtbrechung und wird im optischen Bereich und als mildes Poliermittel eingesetzt. In der Dentaltechnik wird Zinn auch als Bestandteil von Amalgamen zur Zahnfüllung eingesetzt.

Die sehr toxischen organischen Zinnverbindungen finden als Fungizide oder Desinfektionsmittel Verwendung. Zinn wird anstelle von Blei auch zum Bleigießen verwendet. Großer Beliebtheit erfreut sich Zinn beim sogenannten Zinngießen in der Silvesternacht.

Auch bei der Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln wird Stannum metallicum („metallisches Zinn“) verwendet, wo es als Bandwurm-Gegenmittel eingesetzt wird.

Unter der Bezeichnung Argentin wurde Zinnpulver früher zur Herstellung von unechtem Silberpapier und unechter Silberfolie verwendet.

Seit dem Mittelalter ist Zinngießer ein spezieller Beruf, der bis heute als Metall- und Glockengießer/-in erhalten blieb.

Der Weltjahresverbrauch an Zinn liegt bei etwa 300.000 Tonnen, wovon etwa 35% für Lote, 30% für Weißblech und etwa 30% für Chemikalien und Pigmente eingesetzt werden. Durch die Umstellung der Zinn-Blei-Lote auf bleifreie Lote mit Zinnanteilen größer 95% wird der jährliche Bedarf um etwa 10% wachsen. Die Preise für Zinn werden von der LME (London Metal Exchanges) gestellt. Die größten Zinnverbraucher weltweit sind nach China die USA, Japan, Deutschland, übriges Europa, Korea, übriges Asien, Taiwan, Großbritannien und Frankreich.


Viele Grüße

Jörg Schulte

 

Als Quellen für diesen Bericht dienten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zinn

http://www.uni-protokolle.de

http://www.uniterra.de/rutherford/ele050.htm http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/50Zinn.htm

http://www.chemie.de/lexikon/Zinn.html

 

 

 

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