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Zu früh für einen Fed-Pivot


Weiterhin ist unklar, ob wir es an den Märkten mit einer ausgedehnteren Erholungsbewegung zu tun haben oder lediglich mit einem „Rauschen“ im Tagesgeschäft. Die Aktienmärkte scheinen heute jedenfalls bereit zu sein, einen weiteren Sprung nach oben zu nehmen. An den Rentenmärkten wiederum scheint die Phase (deutlicher) Renditerückgänge schon wieder vorbei zu sein. Kernfrage für die Anleger ist weiterhin, bis auf welches Niveau die Notenbanken ihre Leitzinsen letztendlich anheben werden – aber auch, ob bereits im kommenden Jahr mit Leitzinssenkungen zu rechnen sei. Das heute zur Veröffentlichung anstehende Protokoll der letzten EZB-Sitzung, der morgige Arbeitsmarktbericht in den USA und die amerikanischen Inflationszahlen am Donnerstag nächster Woche werden hierfür die wichtigsten Impulsgeber in den kommenden Tagen sein.

Vorübergehend schien es so, als würden sich die Anleger auf die Idee eines bald bevorstehenden „Fed Pivots“ einstellen. Im heutigen Finanzmarktsprech bezeichnet der „Fed Pivot“ den Moment, an welchem die Vertreter der amerikanischen Zentralbank ihre geldpolitischen Straffungspläne abschwächen. Hierfür könnte es drei Auslöser geben: Entweder die Konjunkturrisiken gewinnen gegenüber den Inflationssorgen die Überhand, die Kursbewegungen an den Finanzmärkten erscheinen „ungeordnet“ („disorderly“), oder die Fed sieht sich kurz vor dem Ziel ihres Straffungszyklus. Wird der „Fed Pivot“ identifiziert, dürften „überschüssige“ Leitzinsanhebungserwartungen ausgepreist werden, was fallende Kapitalmarktrenditen und höchstwahrscheinlich steigende Aktienkurse nach sich ziehen würde.

Und genau das sahen wir Ende letzter / Anfang dieser Woche: zurückgehende Zinsanhebungserwartungen, stark fallende Staatsanleiherenditen und deutlich anziehende Aktiennotierungen. Gestern setzte hierzu eine Gegenbewegung ein, heute zeichnet sich wiederum eine Gegenbewegung zu der gestrigen Gegenbewegung ab.

Wenn die Richtung an den Märkten aber täglich wechselt, haben wir es eher mit „Rauschen“ („Noise“) als mit „Trends“ zu tun. Der Trend wird durch das überlagernde Makro- und Inflationsbild und der daraus abgeleiteten Leitzinsentwicklung bestimmt. Und diesbezüglich erhielten wir während der vergangenen „Noise“-Tage keine wegweisenden neuen Informationen: Der Inflationsdruck bleibt hoch und in den Kernraten (ohne Energie- und Lebensmittelpreiseffekte) aufwärts gerichtet. Der Konjunkturausblick spiegelt für die Eurozone die sehr hohe Wahrscheinlichkeit einer leichten Rezession und für die USA zumindest das Bild einer Wachstumsdelle wider. Inflationssorgen bleiben das Nummer-Eins-Thema der Notenbankvertreter, dies wurde in zahlreichen Verlautbarungen der vergangenen Tage mehr als deutlich. Entsprechend müssen die Hoffnungen auf einen „Fed Pivot“ vorerst wohl zurückgestellt werden. Und sollte ein „Fed Pivot“ sogar mit der Erwartung bald wieder sinkender Leitzinsen einhergehen, so haben sich gestern Abend gleich zwei Vertreter der amerikanischen Notenbank wie ein Türsteher dieser Einschätzung entgegengestellt. Raphael Bostic meinte „Nicht so schnell“, und Mary Daly sekundierte „Ich sehe so etwas überhaupt nicht“.

Für den weiteren Leitzinsausblick – und damit für die Chancen eines absehbaren „Fed-Pivots“ werden in den kommenden Tagen zwei Datenpunkte von entscheidender Bedeutung sein: Der Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag und die September-Inflationsdaten am Donnerstag kommender Woche. NFP und CPI – es sind also die „üblichen Verdächtigen“, welche die Anlegererwartungen und damit das Marktgeschehen maßgeblich prägen werden. Für den EZB-Ausblick dürfte das heute Mittag zur Veröffentlichung anstehenden Kurzprotokoll der letzten Ratssitzung vom 8. September wertvolle Informationen liefern. Analysten erhoffen sich vor allem Aufklärung darüber, weshalb bei dieser Sitzung auch die geldpolitischen Tauben einer Zinsanhebung um 75 Bp zugestimmt haben.

Die Overnight Impressionen gehen nun in eine voraussichtlich zweiwöchige Zwangspause. Beim Autor muss ein Garantieschaden am Knochengerüst behoben werden – man spricht auch von einem „Bone-Pivot“…

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Der Beitrag Zu früh für einen Fed-Pivot erschien zuerst auf onemarkets Blog (HypoVereinsbank - UniCredit Bank AG).


Quelle unicredit.de

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