Minus Sinus Value Select
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887.286 EUR
Assets under Management
Kommentare
https://www.minussinus.de/charts/QS_A16140_2024_Q2.html
Mit den jüngsten Quartalszahlen erreicht HelloFresh die günstigste Bewertung auf Umsatz/Enterprise Value Verhältnis seit Börsengang. Dies ist zum Teil natürlich auch berechtigt, da die Wachstumsfantasie erstmal geblockt ist. Mir gefällt aber, wie das Management die Schwerpunkte wechselt, kritisch mit eigenen Entscheidungen der Vergangenheit umgeht und nun erst einmal Cashflows stabilisieren will, um von dort aus weitere Wachstumssegmente zu erschließen.
Der Brief an die Aktionäre im Halbjahresbericht (Link, S. 6) ist für mich gut formulierte Analyse und strategischer Plan. Wenn hier die Umsetzung gelingt, sollte das als Werttreiber genügen.
Rückblickend bin ich bei HelloFresh zu früh eingestiegen - die Aktie liegt mit deutlichem Minus im Depot. Aktuell prüfe ich, ob ich bei der aktuellen Bewertung meinen Durchschnittskurs weiter verbillige.
Clinuvel hat heute einen Aktienrückkauf im Umfang von bis zu 1.5 Millionen Aktien über die nächsten 12 Monate angekündigt - dies entspricht ca. 3% der Aktien:
https://www.youtube.com/watch?v=6aFPoKFcDiw&t=1s
Dieser Schritt war von vielen Aktionären gefordert worden, da die Bewertung am Markt deutlich unter dem erwarteten fairen Wert der Aktie lag - und es durch geringe Liquidität für Leerverkäufer relativ einfach war, den Aktienkurs nach unten zu treiben. Die Short-Quote war nach einem Rückgang bis zum Sep 2023 in den letzten 6 Monaten wieder auf 4.9% angestiegen, und hatte dabei den Preis zu neuen Tiefstständen geführt.
Für mich als Aktionär im Wikifolio-Musterdepot und im privaten Portfolio ein sehr begrüßenswerter Schritt - und es zeigt auch, dass das Management die notwendige Flexibilität zeigt, die im Sinne einer Shareholder Value Optimierung notwendig ist. Bisher hatte Philippe Wolgen Aktienrückkäufe immer abgelehnt mit dem Hinweis, dass Regulierungsbehörden Aktienrückkäufe als Symbol für zu hohe Gewinne sehen und dies Preis- und Rabattdiskussionen auslösen könnte.
Clinuvel veröffentlicht heute Zahlen zum ersten Halbjahr FY23/24 - und die enttäuschten am Markt.
Wachstum schwächt sich ab auf ca. 10%, Gewinn stagniert wegen zusätzlichen Ausgaben für das Wachstum. Während die erhöhten Ausgaben für Vitiligo bekannt und angekündigt waren, überrascht die lapidare Erklärung von Lachlan Hay im Earnings Call: 8 Jahre nach Produkteinführung (EPP) sei einfach eine Abschwächung recht normal - während CEO Philippe Wolgen vor einigen Monaten noch in einem Interview erklärte, dass die Marktdurchdringung noch sehr gering und weiteres, zweistelliges Wachstum zu erwarten sei.
Viele Antworten auf Fragen im Conference Call blieben nur oberflächlich, so dass der Kurs sich im Tagesverlauf auch nicht erholte. Clinuvel hat mit diesen Aussagen jeglicher Wachstumsprämie für die nächsten 3 Jahre den Stecker gezogen, bis dann Vitiligo-Umsätze den nächsten Schub bringen können - und hier wollte man auch keinen Einblick in den Fortschritt bei der Studienrekruitierung geben.
Gute Investor Relations Arbeit sieht anders aus.