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Aktien sind sozial gerecht


Ich denke nicht gerne über das Thema "soziale Gerechtigkeit" nach. Noch seltener diskutiere ich darüber mit Familie, Freunden oder Kollegen. Das ist nämlich sehr anstrengend. Man findet kaum einen gemeinsamen Nenner. Zum Beispiel frage ich mich manchmal, ob es nicht ungerecht ist, dass Menschen in sozialen Berufen, wie Erzieher oder Pflegekräfte, schlechter bezahlt werden als ein Facharbeiter, der den ganzen Tag gleichförmig eine Maschine bedient. Oder ob es sein kann, dass jemand nach 45 oder mehr Jahren Arbeit nur eine Rente erhält, die knapp über dem Existenzminimum liegt. Darüber lässt sich trefflich streiten, aber wie genau nun eine Gesellschaft aussehen soll, in der es gerecht zugeht, kann ich auch nicht beantworten. Denn es ist nicht allgemein definiert, was eigentlich Inhalt und Maßstab dieser Gerechtigkeit sind. Vielmehr hängt dies von unterschiedlichen Wertvorstellungen, Erfahrungen und Lebensumständen jedes Einzelnen ab. So ist es kein Wunder, dass Google bei einer Suche nach dem Schlagwort "soziale Gerechtigkeit" in 0,43 Sekunden ungefähr 1.380.000 Ergebnisse findet. Damit die Anzahl der Treffer künftig noch höher ausfällt, hat der Hobbyinvestor jetzt sogar zu einer Blogparade zu dem Thema aufgerufen.

Wenn ich daran schon teilnehme, möchte ich zumindest über einen Lebensbereich schreiben, in dem das Ziel der sozialen Gerechtigkeit vollständig verwirklicht wurde. Ich meine, so etwas gibt es tatsächlich. Nämlich die Kapitalanlage in Aktien.

Das klingt erst mal überraschend. Doch es war die längste Zeit der Geschichte das Privileg von wenigen Auserwählten, sich an wachsenden und profitablen Unternehmen zu beteiligen. Die breite Masse der Bevölkerung blieb von dieser Möglichkeit ausgeschlossen. Als im Jahr 1602 die Vereinigte Ostindien-Kompanie (VOC) der Niederlande als erstes Unternehmen überhaupt Aktien ausgab, erwarben wohlhabende Kaufleute Anteile an dieser Handelsgesellschaft. Das Unternehmen konnte mit dem eingenommenen Kapital expandieren, zusätzliche Schiffe bauen lassen und neue Handelsrouten erschließen. Die Kaufleute ihrerseits verschafften sich so Zugang zu den importierten Waren, etwa Gewürzen, Kaffee und Textilien. Man musste also bereits reich sein, um noch reicher zu werden. Wer auf den Handelsschiffen der VOC anheuerte, der konnte dagegen von Aktien nicht mal träumen. Nur jeder Dritte überlebte eine Fahrt in die niederländischen Handelskolonien und zurück.

Selbst als sich mit der Zeit liquide Wertpapiermärkte an öffentlich zugänglichen Börsen entwickelten, war die Aktienanlage für den breiten Mittelstand keine einfache Angelegenheit. An Informationen über Unternehmen und Börsenkurse kam man erst mit einiger Verspätung heran, in der Regel über eine Tageszeitung oder den Aushang einer Bank. Damals mussten Aktien auch tatsächlich noch in Papierform gelagert werden. Das hatte natürlich Auswirkungen auf die Kosten der Depotführung. Genauso wie die satten Provisionen für Kauf und Verkauf der Aktien, die man dem freundlichen Berater der Sparkasse für seine Dienste bezahlen musste. Im Ergebnis kam der Aktienerwerb wieder nur für vermögende Anleger in Betracht, nicht für Kleinsparer. Man musste reich sein, um reich zu werden.

Erst in jüngster Vergangenheit wurden bei der Kapitalanlage in Aktien unglaubliche Fortschritte erzielt. Heute kann sich jeder über das Internet kostenlos Zugang zu Unternehmensinformationen verschaffen. Es gibt einen transparenten und geregelten Aktienmarkt mit laufender Preisbildung. Der elektronische Börsenhandel und der Wettbewerb zwischen den Banken haben die Transaktionskosten beim Erwerb von Aktien minimiert. Nie war es einfacher, ein Depot zu eröffnen, Anteile von prosperierenden Unternehmen zu erwerben und als Miteigentümer langfristig an deren Gewinnen teilzuhaben. Es sind nur wenige Schritte zum Aktieninvestor. Und das Beste ist: Alle haben das Recht dazu. Herkunft, Beruf und Einkommen spielen keine Rolle mehr. Das nenne ich soziale Gerechtigkeit.

Eine Krankenpflegerin kann 5 Siemens-Aktien kaufen und von der globalen Automatisierung der Industrie profitieren. Ein Facharbeiter kann 25 Aktien des Öl- und Gaskonzerns Royal Dutch Shell kaufen und mit den Dividenden seine künftige Rente aufbessern. Und eine alleinerziehende Mutter kann ein Juniordepot eröffnen und 15 Aktien des Sportartikelherstellers Nike kaufen, um ihr Kind am weltweiten Fitness- und Gesundheitsboom teilhaben zu lassen und ihm einen guten Start ins Erwachsenenleben zu ermöglichen. Diese Investitionsbeispiele erfordern nicht mehr als eine Sparleistung zwischen 600 und 700 Euro und etwas persönliche Überwindung. 

Aktien bieten Dir, mir und allen anderen Anlegern die gleichen Chancen auf Vermögenszuwachs. Das ist fair. Das ist sozial gerecht. Alles andere ist Eigenverantwortung.

Quelle: armercharlie

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