Allianz: Die erste Hürde ist fast genommen

Lieber Leser,

nachdem die Quartalsberichtssaison nun auch in Deutschland ihrem Ende entgegen strebt, rücken wieder vermehrt die charttechnischen Aspekte, statt der Quartals- oder Halbjahreszahlen in den Vordergrund. Und das ist gut so, denn:

Der Chart reiht die täglichen Kursentwicklungen aneinander, die von der gerade vorherrschenden Relation zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt werden. Da dieses Verhältnis wiederum sämtliche Kauf- und Verkaufsargumente widerspiegelt, ist der Chart defakto das Ergebnis der Gesamtsumme aller Marktmeinungen und bietet dem Betrachter somit börsentäglich ein objektives Bild über die Machtverhältnisse zwischen Bullen und Bären.

Bei der Allianz-Aktie finden wir derzeit 2 mittelfristige Abwärtstrends vor, von denen der zweite seit April (gestrichelte rote Linie) noch steiler abwärts lief. Dieser steilere Abwärtstrend konnte bereits Mitte August nach oben verlassen werden. Der Pull-Back (Rücksetzer) auf den ehemaligen Abwärtstrend ist aus charttechnischer Sicht völlig normal.

Kurslücken kündigen regelmäßig größere Bewegungen in Richtung des entstandenen Gaps aus. Sie entstehen dadurch, dass die Aktie deutlich unter dem Tief oder über dem Hoch des Vortages gehandelt wird. Im Allianz-Chart machen wir 3 Abwärts-Kurslücken aus, die ihr Potenzial nicht nur bestätigt, sondern wohl inzwischen auch ausgeschöpft haben.

Aktuell schickt sich die Allianz-Aktie an, die letzte, im Juni gerissene Kurslücke zu schließen. Gelingt dies, dann stellt das ein sehr erfreuliches Signal dar. Allerdings stößt der DAX-Titel dann kurz darauf auch schon an die Oberseite seines derzeitigen Trend-Kanals, der zudem auf den Abwärtstrend seit November 2015 trifft.

Daher ist nicht auszuschließen, dass die Allianz-Aktie ihre Aufwärtsbewegung deutlich beschleunigt (und dabei aus dem Trend-Kanal austritt), sobald der Abwärtstrend überwunden werden kann.

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Ein Gastbeitrag von Andreas Sommer.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse