Allianz: Dies sind die Hintergründe des Chefwechsels bei Pimco

Lieber Leser,

nun werden allmählich die Hintergründe bekannt, warum zuletzt der Chef der Allianz-Tochter Pimco ausgetauscht wurde. Die Allianz will sich in Zukunft mehr beim Vermögensverwalter einmischen können. Dies erklärte Jacqueline Hunt, Vorstand für Asset Management und das Lebensversicherungsgeschäft bei der Allianz, am Montag in einem Interview mit der „Financial Times“.

Allianz will mehr Mitspracherecht bei Pimco

Hunt behauptet, dass beide Seiten das Bedürfnis verspürt hätten, enger zusammenzuarbeiten. Nach diesem Kriterium sei auch der neue Pimco-Boss Emmanuel Roman ausgewählt worden. Er bringe die notwendige Offenheit mit, um diesen Prozess voranzubringen.

Neuer Vorstand packt ein heißes Eisen an

Die gebürtige Südafrikanerin Jacqueline Hunt hat ihren Vorstandsposten erst am 1. Juli angetreten. Und sie zeigt offensichtlich wenig Scheu, die schwierigen Dinge anzupacken. Das Anlagegeschäft, für das sie zuständig ist, hat sich inzwischen neben dem klassischen Versicherungsbereich zum zweitwichtigsten Standbein der Allianz entwickelt. Die Investments in Aktien, Erneuerbare Energien und Infrastrukturprojekte werfen viel Rendite ab. Doch die amerikanische Tochter Pimco gilt nach wie vor als Sorgenkind.

Enorme Kapitalflucht

Als der Pimco-Gründer Bill Gross den Konzern im Streit verließ, folgten ihm viele Anleger. Die Folge: Bis heute werden Monat für Monat Anlagevermögen in Milliardenhöhe abgezogen. Zu dieser Entwicklung trug auch bei, dass die Fonds nach dem Abgang von Gross unterdurchschnittlich liefen. Verwaltete Pimco zu seinen besten Zeiten ein Anlagevermögen in Höhe von 2 Billionen US-Dollar, sind es heute weniger als 1,5 Billionen.

Wende soll in den kommenden Monaten erreicht werden

Jacqueline Hunt will nun zusammen mit Emmanuel Roman diesen Trend stoppen. Bereits in der 2. Jahreshälfte soll die Kapitalflucht ein Ende finden. Dazu soll ein Sparkurs beitragen, mit dem Pimco respektive die Allianz die Verwaltungskosten reduzieren will. Da wird sich rasch zeigen, wie es um die neue Kooperationskultur beschaffen ist.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse