Menu
Microsoft strongly encourages users to switch to a different browser than Internet Explorer as it no longer meets modern web and security standards. Therefore we cannot guarantee that our site fully works in Internet Explorer. You can use Chrome or Firefox instead.

Ausufernde Staatsschulden: Wo soll das nur enden?


Lieber Investor,

der Internationale Währungsfonds hat ermittelt, dass die globale Gesamtverschuldung inzwischen auf stolze 152 Billionen US Dollar erhöht hat. Das entspricht 225 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts. Zwar haben wir uns an schwindelerregende Zahlen mittlerweile gewöhnt, doch sollte man nicht vergessen, dass die Schuldenquote im Jahr 2002 noch bei 200 Prozent lag. Selbst das war damals schon ein besorgniserregender Wert, doch heute wären wir froh, wenn die Schuldenquote noch so „niedrig“ wäre wie vor vierzehn Jahren. Besonders kritisch betrachtet der IWF die Situation in den USA. Hier legte die öffentliche Verschuldung im laufenden Kalenderjahr bis Anfang Oktober um 737 Milliarden auf 19.659 Milliarden US Dollar zu. Bleibt die Verschuldungsdynamik auch in den beiden noch ausstehenden Monaten ähnlich hoch, werden die USA am Jahresende eine Neuverschuldung in Höhe von 5,2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts ausweisen. Ähnlich üppige Zuwächse bei der Neuverschuldung verzeichnet sonst nur noch Japan. Der Internationale Währungsfonds geht für das laufende Jahr in den USA nur noch von einem Wachstum von 1,6 Prozent aus. Zuvor hatten die Volkswirte des IWF das Wachstum in den Vereinigten Staaten noch auf 2,2 Prozent geschätzt.

Schwaches Wachstum trotz hoher Schulden

Es ist nicht allein die Rücknahme seiner Wachstumsprognose, die den IWF in diesen Tagen beunruhigt. Besorgnis erregt auch der Preis, mit dem dieses Wachstum erkauft wird. Eine Neuverschuldung von 5,2 Prozent bringt am Ende nur ein Wachstum von nicht einmal zwei Prozent. Oder anders formuliert: Für jeden Dollar, den das BIP steigt, steigen die Schuldenstände um mehr als zwei Dollar. Überzeugend ist dieses Verhältnis nicht. Vor allem dann nicht, wenn man ihm die Vergleichszahlen der Eurozone gegenüberstellt. Für sie rechnet der Internationale Währungsfonds mit einem Gesamtwachstum von 1,7 Prozent bei einer öffentlichen Neuverschuldung in Höhe von 1,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen den beiden Wirtschaftsblöcken ist, dass es in der Eurozone durch die private Kreditvergabe keinen nennenswerten Beitrag zum BIP-Wachstum gibt. In den USA steigt jedoch die Verschuldung der Verbraucher. Die Kreditkarten sitzen wieder lockerer und es wird mehr auf Pump gekauft. Auch dieser Faktor belastet das Verhältnis der Schulden zum Bruttoinlandsprodukt, denn in den USA ist die Wirtschaft viel stärker als in Europa oder Japan auf den privaten Konsum angewiesen. Ist dieser schwach, befindet sich die US-Wirtschaft  schnell in einer Krise.

Vorgetäuschte Stärke?

Wenn sich die öffentliche Hand in den USA im japanischen Ausmaß in neue Schulden stürzt, die privaten Haushalte auch recht wenig Grund zum Sparen sehen und das Wachstum trotzdem nur bei bescheidenen 1,6 Prozent liegen wird, dann stellt sich sofort die Frage nach der Qualität und der Nachhaltigkeit dieses Wachstums. Momentan werden in den Vereinigten Staaten Konsum- und Immobilienkredite wieder sehr leicht vergeben. Die Standards sind niedrig und die Situation erinnert ein wenig an die Zustände vor 2007. Kurze Zeit später platzte die Immobilienblase mit all ihren Folgen. Kredite wurden über Nacht zu einem Problem und die US-Wirtschaft vollzog eine Vollbremsung. Im Vergleich dazu stellt sich die Lage in Europa wesentlich positiver dar. Um ein ähnlich hohes Wachstum zu erzielen, sind in der Eurozone nicht nur deutlich geringere öffentliche Neuschulden nötig. Auch der private Konsum ist stabiler, denn er speist sich zum größten Teil aus echten Einkommen und vorhandenen Ersparnissen. Will die US-Notenbank im nächsten Jahr tatsächlich stärker an der Zinsschraube drehen, könnten die Folgen leicht unangenehm werden. Schon eine leichte Erhöhung des Zinsniveaus dürfte die private Verschuldung und damit die US-Konjunktur empfindlich treffen.

Zeichen wirtschaftlicher Schwäche

Die öffentliche Hand könnte sich zwar weiterhin in etwa gleicher Höhe verschulden, doch die Aktion würde dank höherer Zinssätze teurer werden. Was bedeutet, dass die Staatsschulden nochmals schneller steigen, sollten die höheren Kreditzinsen ebenfalls mit geliehenem Geld bezahlt werden. Der Spielraum für umfangreiche Steuersenkungen oder Konjunkturprogramme wird damit geringer, egal, was die beiden Präsidentschaftskandidaten ihren Wählern bis zum Wahltag noch alles erzählen werden. Ob Hillary Clinton oder Donald Trump die Wahl gewinnen wird, ist unwichtig. Beiden wird fiskalpolitisch schnell das Wasser bis zum Hals stehen, denn die US-Steuereinnahmen sind rückläufig. Sinkende Steuereinnahmen über einen längeren Zeitraum waren noch nie ein Ausdruck wirtschaftlicher Stärke. Deshalb verwundert es nicht, dass sich selbst der IWF veranlasst sah, seine Wachstumsprognose für die USA deutlich zu reduzieren und vor einem weiteren Anwachsen der ungedeckten Schulden zu warnen. Ob diese Warnungen bei den amerikanischen Konsumenten ankommen werden, darf bezweifelt werden. Dass die Federal Reserve Bank sie sehr genau zur Kenntnis nehmen wird, muss hingegen angenommen werden. Teilt die US-Notenbank in großen Teilen die Einschätzung des IWF, so könnte auch das Jahr 2017 nicht all die vielen Zinserhöhungen bringen, die man uns auch jetzt noch immer vollmundig in Aussicht stellt.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

Rainer Heißmann hebelt Ihre Gewinne ums 10-Fache!

Egal, ob die Kurse fallen oder nicht! Ab sofort kassieren Sie das 10-Fache Ihres Einsatzes ab! Erfahren Sie heute kostenlos, wie auch Sie ab sofort Ihre Börsengewinne um das 10-Fache hebeln.

Werden Sie jetzt reich an der Börse! Sichern Sie sich dafür Rainer Heißmanns Gratis-Buch „Die Geldmaschine“. Klicken Sie dafür jetzt HIER!

Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse


Comments