BASF: Der positive Ausblick kommt überraschend!

Liebe Leser,

zurzeit kostet der tragische Unfall auf dem BASF-Betriebsgelände in Ludwigshafen den Konzern jeden Tag Umsätze in Millionenhöhe. Dennoch bleibt der Vorstand bei seiner Jahresprognose, wie das Unternehmen im Rahmen der Präsentation des jüngsten Quartalsberichts ankündigte.

Deutlicher Umsatzrückgang

Der positive Ausblick kommt umso überraschender, da die BASF im 3. Quartal einen deutlichen Rückgang beim Umsatz verkraften musste. So schrumpfte die Kennziffer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 20 %. Der Chemiekonzern erwirtschaftete Einnahmen in Höhe von insgesamt 14 Mrd. Euro. Allerdings konnte die BASF im Vorjahr eine einmalige Zahlung von 2,9 Mrd. Euro verbuchen, die sich aus der Veräußerung des Gasgeschäfts an Gazprom ergab. Rechnet man diesen Sondereffekt heraus, bewegt sich das Unternehmen auf Vorjahresniveau.

Dieser Zusammenhang wird auch beim operativen Ergebnis deutlich. Bereinigt um Sondereinflüsse sank das EBIT „nur“ um 87 Mio. Euro und lag bei 1,5 Mrd. Euro. Hier bereitet nach wie vor die Öl- und Gassparte Kopfzerbrechen, die unter den niedrigen Rohstoffpreisen leidet. Die Segmente Chemie und Agrarchemie konnten hingegen zulegen.

Die Gründe

Finanzvorstand Dr. Hans-Ulrich Engel benannte die wichtigsten Gründe: „Vor allem die Nachfrage aus der Automobil- und Bauindustrie blieb weltweit robust. In Europa wuchsen alle Branchen moderat. Das Sommerloch im Juli und August war weniger ausgeprägt als in den vergangenen Jahren. In Asien setzte sich die positive Entwicklung im 3. Quartal fort. Das Wachstum in China war etwas stärker als Anfang des Jahres angenommen.“

Zu den Jahreszielen äußerte sich Dr. Engel wie folgt: „Wir erwarten weiterhin ein EBIT vor Sondereinflüssen, das leicht unter dem Wert von 2015 liegen wird. Im derzeitigen volatilen und herausfordernden Umfeld sowie angesichts des Brands vom 17. Oktober und seiner Folgen bleibt dies ein anspruchsvolles Ziel.“

Wohl wahr. Denn laut Vorstandschef Kurt Bock büßt BASF derzeit täglich 10-15 % seines Umsatzes am Stammwerk ein, der pro Jahr bei rund 6,5 Mrd. Euro liegt. Nach wie vor können aufgrund des Unfalls 50 der insgesamt 200 Anlagen nur im Teilbetrieb befahren werden. 8 Anlagen sind komplett stillgelegt.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse