BASF: Wie geht es jetzt weiter?

Lieber Leser,

die Aktie des weltgrößten Chemiekonzerns BASF befindet sich quasi seit Mitte Februar in einer Aufwärtsbewegung. Seither belaufen sich die Kursgewinne auf rund 40 Prozent, allein im letzten Monat konnte sich das Papier um rund 10 Prozent verbessern. Das schwere Unglück am Hauptwerk in Ludwigshafen hat sich kaum auf den Verlauf der Aktie ausgewirkt. Da der DAX-Riese derartige Schäden abgesichert hat, dürfte es keine großen finanziellen Auswirkungen geben. Leider gibt es keine Versicherung gegen die vielen Schwerverletzten und die drei ums Leben gekommenen Werks-Mitarbeiter.

Unlängst hat BASF erste Eckdaten zum abgelaufenen dritten Quartal vorgelegt, die über den Erwartungen lagen. Das endgültige Zahlenwerk soll am 27. Oktober präsentiert werden. Profitieren kann der Konzern dabei auch von den anziehenden Öl- und Gaspreisen, da man mit der 100-prozentigen Tochtergesellschaft Wintershall den größten Erdöl- und Erdgasproduzenten Deutschlands kontrolliert. Vor zwei Jahren lag der Ergebnisbeitrag zum operativen Gewinn noch bei etwa 25 Prozent, wegen der Ölpreissituation waren es zuletzt nur noch 5 Prozent. Daneben laufen die Geschäfte in den Bereichen Pflanzenschutz, chemische Zusatzstoffe sowie Lacke, Kunst- und Baustoffe ebenfalls überaus erfolgreich mit Ergebnissen über Vorjahresniveau.

Schließlich könnte BASF auch von den weltweiten Fusionen in der Agrarchemiebranche profitieren. Hier wollen sich Bayer und Monsanto, ChemChina und Syngenta sowie Dow Chemical und Dupont zusammenschließen. Die Wettbewerbsbehörden werden den Deals wohl nur dann zustimmen, wenn bestimmte Unternehmensbereiche abgestoßen werden. Analysten von Kepler Cheuvreux gehen davon aus, dass Anteile im Wert von rund 11 Mrd. Euro auf den Markt kommen werden. Dann könnte die Stunde von BASF schlagen, um sich in dem zukunftsträchtigen Agrarchemiesektor noch besser zu positionieren.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse