Barrick Gold: Ist da was im Busch?

Lieber Leser,

Finanzvorstand Shaun Usmar wird Barrick Gold am 26. April verlassen. Zu seiner Nachfolgerin ernannte der Konzern Catherine Raw. Usmar war aus meiner Sicht maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Minenbetreiber wieder einen Ausweg aus seiner Krise gefunden hat und inzwischen wieder profitabel arbeitet.

Brillante Idee: Dezentrale Strukturen

Usmar hatte seinen Posten erst 2014 angetreten. Damals steckte Barrick Gold aufgrund seiner Überkapazitäten tief im Schlamassel und hatte Schulden in zigfacher Milliardenhöhe angehäuft. Usmar stellte den gesamten Laden auf den Kopf. Zu seinen brillantesten Ideen zählte die Einführung dezentraler Strukturen.

Jede Mine bekam einen Boss mit allen unternehmerischen Freiheiten, der für alle Entscheidungen vor Ort eigenverantwortlich war. Dies steigerte die Rentabilität immens. Die Folge: Das Unternehmen konnte nachhaltig Schulden abbauen und zu deutlich reduzierten Kosten produzieren. Alleine im vergangenen Jahr konnte man so über 3 Mrd. US-Dollar an Krediten abtragen. Der Konkurrent Goldcorp versucht zum Beispiel derzeit, dieses höchst erfolgreiche Konzept zu kopieren.

Neuer Finanzvorstand bringt wichtiges Insiderwissen mit

Der Abschied von Usmar ist also nicht ohne. Offensichtlich geht der Finanzvorstand jedoch nicht im Streit. Denn Usmar wird dem Unternehmen noch zwei weitere Monate beratend zur Verfügung stehen, um seine Nachfolgerin einzuarbeiten. Dabei setzte Barrick Gold lieber auf eine interne Lösung, die mit den neuen Firmenstrukturen bereits bestens vertraut ist.

Catherine Raw gehört seit Mai 2015 dem Unternehmen an und war zuvor für den Hedgefonds BlackRock tätig. Dort betreute sie die Finanzanalyse und Bewertung aller Bergbauunternehmen weltweit. Da BlackRock zu den größten Investoren in diesem Bereich zählt, traue ich ihr durchaus zu, einen guten Überblick über die Stärken und Schwächen der Konkurrenz von Barrick Gold zu haben. Dieses Insiderwissen könnte dann im wahrsten Sinne des Wortes kaum mit Gold aufzuwiegen sein.

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse