Bilfinger: Geht die Aktie in den freien Fall über?

Lieber Leser,

seit der Bekanntmachung über den Verkauf der Bau- und Gebäudedienstleistungssparte zu für normale Investoren kaum verständlichen Vertragskonditionen überschlagen sich die Analysten mit Neu-Einschätzungen zur Bilfinger-Aktie. Die Tendenz ist dabei überwiegend negativ, die Begründungen aber teils nicht nachzuvollziehen. Einige Beispiele: Bankhaus Lampe rät zum Verkauf, erhöht jedoch das Kursziel von 30,00 Euro auf 31,00 Euro. Die Schweizer Großbank UBS reduziert ihr Kursziel von 40,00 Euro auf 35,00 Euro, bleibt jedoch bei ihrer „neutralen“ Einstufung. Ähnlich die NordLB, die zum „Halten“ rät, das Kursziel jedoch von 38,00 Euro auf 33,00 Euro absenkt.

Dabei hat die Realität – wieder einmal – die Einschätzungen der Analysten innerhalb kürzester Zeit „ad absurdum“ geführt: Gestern verlor die Aktie bereits -6,4% und fällt heute weitere -1,4% auf aktuell 29,36 Euro. Innerhalb von nur 8 Handelstagen hat die Bilfinger-Aktie damit -28,3% ihres Wertes eingebüßt. Zum allem Übel wurde zwischenzeitlich auch das Zwischentief bei 31,31 Euro vom Juni 2015 unterboten – die Bilfinger-Aktie ist in den freien Fall übergegangen (grüner Kreis)!

Moralisch zweifelhaft ist das Verhalten der sogenannten Marktexperten, hinter denen ja letztlich Großinvestoren stehen: Sie raten dem Privatanleger zum Halten, gaukeln ihm nennenswerte Gewinnpotenziale vor und trennen sich still und heimlich im großen Stil von Bilfinger-Aktien. Das zeigt die Kurve des On-Balance-Volumens ohne Schönfärberei (gelber Kreis)!

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Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse