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China: Im Kielwasser der USA in die nächste Finanzkrise?


Lieber Investor,

vor der Finanzkrise gab es in den Vereinigten Staaten eine Entwicklung, die heute direkt mit der nachfolgenden Krise in Verbindung gebracht wird. Zwischen 2004 und 2007 boomte der Immobiliensektor. Kredite wurden sehr leicht vergeben und das Wirtschaftswachstum war stärker als in den Vorjahren vom Kreditwachstum getrieben. Auf lange Sicht war das extreme Anwachsen der Schulden jedoch nicht durchzuhalten. In China sind ähnliche Anzeichen zu beobachten. Sie werden zunehmend mit Sorge betrachtet, denn China könnte ungewollt in das Kielwasser der USA eingeschwenkt sein und in den kommenden Jahren ähnliche Erfahrungen machen müssen, wie sie die USA in den Jahren nach der Finanzkrise gemacht haben. Dass diese Erfahrungen in erster Linie schmerzhafte sein werden, versteht sich von selbst. Chinas Schuldenberg wächst und er wächst in einem Tempo, das noch vor Jahren kaum für möglich gehalten wurde. Ein Problem dabei sind die chinesischen Zahlen. Sie sind zu intransparent, um die Situation angemessen einschätzen zu können. Wir sind daher an vielen Stellen auf Vermutungen und Schätzungen angewiesen. Oberflächlich betrachtet hat das Reich der Mitte seine Schulden im Griff. Die Schulden beliefen sich im Jahr 2007 noch auf 78 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Damit stand China im internationalen Vergleich sehr gut da. In den Jahren nach der Krise wurde fleißig investiert, vor allem in Infrastrukturprojekte und neue Kapazitäten. China war die Lokomotive, die die schwächelnde Weltkonjunktur aus der Krise zog.

Wie nachhaltig ist die schuldengetriebene Entwicklung?

Heute wird die chinesische Schuldenquote auf Werte zwischen 247 und 309 Prozent des BIP geschätzt. Die hohe Abweichung der Zahlen ergibt sich daraus, dass die exakte Schuldenhöhe nur für die Zentralregierung in Peking bekannt ist. Dort ist man jedoch nur für rund 20 Prozent der landesweiten öffentlichen Ausgaben verantwortlich. Schulden, die in den Provinzen und Städten des Landes aufgenommen werden, sind deshalb nicht erfasst, wenn der Internationale Währungsfonds in seinen Berechnungen davon ausgeht, dass Chinas Neuverschuldung nur drei Prozent des aktuellen BIPs beträgt. Werden die Kredite der Provinzen und Städte hinzugerechnet, steigen die öffentlichen Schulden auf erschreckende 24 Billionen US Dollar, was einer Schuldenquote von 247 Prozent im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt des letzten Jahres entspricht. Nur wenige Länder haben damit in den vergangenen zehn Jahren ihre Verbindlichkeiten in einem vergleichbaren Ausmaß gesteigert. In den großen Metropolen des Landes ist der Immobiliensektor von 2000 bis 2015 auf das 4,5fache seines Volumens angewachsen. Nun darf darüber nachgedacht werden, wie nachhaltig eine derartige Entwicklung sein kann. Erweist sie sich als eine nicht beständige Spekulationsblase, so droht über kurz oder lang ein scharfer Einbruch der Immobilienpreise. Er würde das Kreditvolumen im Verhältnis zum Wert der Immobilien und sonstigen Assets enorm in die Höhe schnellen lassen und könnte dadurch die gesamte Wirtschaft des Landes gefährden.

Kredite gegen soziale Unruhen

Die Investmentbank Goldman Sachs beziffert den wahren Wert der Neuverschuldung inklusive der lokalen Neuverschuldung auf 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Ist diese Annahme zutreffend, so wäre die aktuelle Lage Chinas schon heute deutlich schlechter als jene der USA im Jahr 2008. Problematisch am Wachstum der chinesischen Schulden ist, dass vor allem der Anteil der Problemschulden beständig steigt. Staatseigene Betriebe nehmen neue Kredite auf, um alte damit zurückzuzahlen. Produktiver werden sie dadurch nicht und die Regierung hat es mit Blick auf die Arbeitslosenzahlen bislang nicht zugelassen, dass marode Großbetriebe vom Markt verschwinden. An dieser Stelle baut sich eine Zwickmühle auf. Setzt sich diese Entwicklung fort, wird China am Ende entweder von nicht mehr tragbaren Schulden oder einer sprunghaft steigenden Arbeitslosigkeit geplagt. Im ungünstigsten Fall können auch beide Effekte eintreten und das Land gleich von zwei Seiten in die Mangel nehmen.

Einzelne Analysten schätzen, dass in China bereits vier Dollar Kredit aufgewendet werden müssen, um einen einzigen Dollar Bruttoinlandsprodukt zu erzeugen. Ob diese Annahmen stimmen, lässt sich nur schwer verifizieren. Die Warnungen machen jedoch deutlich, dass die Situation auf eine Zuspitzung der Lage hinausläuft.

Eine Einladung für Shortseller

China muss seine Schulden in den Griff bekommen und dies muss relativ schnell gelingen. Ansonsten drohen nicht nur dem Land selbst ernsthafte Konsequenzen. Die globalen Auswirkungen werden nicht minder dramatisch sein, denn ein taumelndes Reich der Mitte, das als Abnehmer ausländischer Produkte ausfällt und die Weltmärkte aus Verzweiflung mit Dumpingpreisen überzieht, um seine Arbeiter noch irgendwie in Lohn und Brot zu halten, wird auch an den Weltbörsen crashartige Kursbewegungen auslösen. Nicht umsonst bezeichnete der bekannte Shortseller Jim Chanos China gegenüber dem Fernsehsender CNBC als ein Land, „das der Short-Seite immer neue Geschenke macht“. Einen kleinen Vorgeschmack auf das möglicherweise Kommende gaben uns die ersten Wochen des Jahres 2016. Damals kosteten schlechte Wirtschaftszahlen aus China den DAX rund 1.000 Punkte und den gelungenen Jahresstart.

Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich

Ihr

Bernd Heim

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Ein Gastbeitrag von Dr. Bernd Heim.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse


Quelle: Robert Sasse

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