Commerzbank: Das Drama spitzt sich zu

Lieber Leser,

die Commerzbank konnte sich bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen des zweiten Quartals nicht gerade mit Ruhm bekleckern. Ganz im Gegenteil sorgen die Zahlen dafür, dass der Aktienkurs fällt und sich Anleger und Börsenexperten die Haare raufen.

Insgesamt drei Baustellen tun sich für die Commerzbank auf. Durch das derzeitige Niedrigzinsniveau müssen die Pensionsrückstellungen aufgestockt werden und zusätzlich schränken die neuen Regulierungsbeschränkungen den Handlungsspielraum immer mehr ein. Außerdem zeigt sich die italienische Bankenkrise deutlich in der Commerzbank-Bilanz. Und über allem schwebt zudem noch immer die Brexit-Ungewissheit.

All diese Einflüsse und Unsicherheitsfaktoren hinterlassen Spuren. So ist das operative Ergebnis im Berichtszeitraum um rund 19 Prozent zurückgegangen und beläuft sich nun auf 342 Millionen Euro. Auch das harte Kernkapital ist auf 11,50 Prozent abgesunken. Dies ist derzeit zwar kein Problem, doch wenn die EZB in drei Jahren 11,75 Prozent fordert muss die Commerzbank aufgeholt haben.

Inwiefern Deutschlands zweitgrößte Privatbank in ernsthafte Existenznöte geraten könnte wird sich wohl am zweiten August zeigen wenn die Commerzbank ihren vollständigen Bericht vorlegen will. Meiner Meinung nach wird es sehr schwierig, das Ziel, nämlich wie im vergangenen Jahr eine Milliarde Euro an Verdienst vorweisen zu können, zu erreichen.

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Ein Gastbeitrag von Jennifer Diabatè.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse