Commerzbank: Übernahmegerücht!

Lieber Leser,

mitten im Trubel um radikalen Personalabbau und gestrichene Dividenden tauchte am Mittwoch plötzlich das Gerücht auf, die Commerzbank habe Interesse am Kauf der Allianz-Tochter Oldenburgische Landesbank (OLB) geäußert.

Verkaufsgespräche offiziell bestätigt

Fakt ist: Die Allianz sucht tatsächlich einen Käufer für die OLB. Diesen Sachverhalt hatte die Bank selbst in einer Pressemitteilung publik gemacht. Der Allianz-Vorstand habe die Geschäftsleitung darüber in Kenntnis gesetzt, entweder alle seine Anteile oder Teile davon veräußern zu wollen. Gespräche mit interessierten Käufern seien bereits im Gange. Der Versicherungskonzern hält derzeit eine Beteiligung von 90 % an der OLB.

Wie kommt nun die Commerzbank ins Spiel?

Weder OLB noch Allianz äußerten sich zu den Kaufinteressenten. Doch die Nachrichtenagentur Reuters will von zwei Insidern erfahren haben, dass die Commerzbank zu jenem Bieterkreis zähle. Außerdem sei die amerikanische Investmentfirma Apollo an den Gesprächen beteiligt.

Die Commerzbank habe aus zweierlei Gründen ein Auge auf den norddeutschen Konkurrenten geworfen. Zum einen schreibt die Bank schwarze Zahlen. Zum anderen zählt sie rund 450.000 Kunden. Dies ist auch für die Commerzbank eine beachtliche Menge potenzieller Neukunden.

Würde der Kauf denn Sinn machen?

Die Commerzbank will insbesondere bei Privat- und Mittelstandskunden weiterhin wachsen. Das ist ihr erklärtes Ziel. Diese Zielgruppe würde die OLB liefern. Zusätzlich könnte der Bankkonzern seine Marktposition im Nordwesten Deutschlands verbessern. Doch diese Überlegungen hängen natürlich auch vom Kaufpreis ab.

Ist ja nicht so, als würde Herr Zielke wie einst Dagobert Duck jeden Tag ein Bad im prall gefüllten Geldspeicher nehmen. 2015 landete die Commerzbank erstmals seit der Finanzkrise wieder im Plus. Der Börsenwert der OLB liegt bei etwa 300 Mio. Euro. Aber damit ist noch nicht beantwortet, welche Preisvorstellungen die Allianz hat.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse