Daimler: in Sachen E-Auto-Offensive geht es weiter

Robert Sasse: Herr Kauder, die Daimler-Aktie hatte in den letzten Tagen mehrere Ausbruchsversuche hinter sich. Wie sind die Absatzzahlen aus den USA bei den Anlegern angekommen?

Ethan Kauder: Zunächst einmal wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass die Absatzzahlen in den USA im Monat September um insgesamt 3,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Aber viel wichtiger scheint mir die Modelloffensive zu sein, die in Sachen E-Mobilität angekündigt wurde. Daimler plant, bis zum Jahre 2020 ein Fahrzeug auf den Markt zu bringen, dass über eine eigene elektrische Architektur verfügt. Dieses soll dann unter der Eigenmarke EQ an den Start gehen.

Robert Sasse: Mit dieser Offensive steht Daimler offenbar nicht allein. Auch Volkswagen hat ein entsprechendes Vorpreschen auf den Markt für E-Autos angekündigt.

Ethan Kauder: Das ist richtig. Auf dem aktuell stattfindenden Automobilsalon in Paris hat Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche noch einmal einen Einblick darin gegeben, wie er sich die Zukunft dieses Segmentes vorstellt.

Robert Sasse: Wie sehen seine Prognosen aus?

Ethan Kauder: Zetsche peilt an, bis zum Jahr 2015 einen Umsatzanteil von 15 bis 25 Prozent anhand von E-Autos zu generieren. Dies lässt sich nur anhand einer Modelloffensive verwirklichen, denn bekanntlich gibt es bis jetzt ja nur vom Smart und von der B-Klasse elektrisch angetriebene Versionen.

Robert Sasse: Hat Zetsche eine Hausnummer genannt, wie viele neue Modelle es sein werden?

Ethan Kauder: Ja, es ist von zehn Modellen die Rede, die unter der Submarke EQ auf den Markt kommen werden.

Robert Sasse: Welche Gefahren birgt der Vorstoß in Sachen E-Mobilität Ihrer Meinung nach für die Hersteller?

Ethan Kauder: Das Betreten von Neuland ist immer mit gewissen Risiken verbunden. Hierzulande fristen E-Autos bis jetzt nur ein Nischendasein. Es wird gemeinhin davon ausgegangen, dass das Thema E-Mobilität eigentlich nur eine Vorstufe auf dem Weg hin zum autonomen Fahren darstellt. Die Entwicklungen lassen sich natürlich nicht zu hundert Prozent voraussehen. Es steht jedoch fest, dass die Automobilhersteller gezwungen sein werden, sich von ihren herkömmlichen Geschäftsmodellen zum großen Teil verabschieden müssen.

Robert Sasse: Herr Kauder, vielen Dank für das Gespräch.

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Ein Gastbeitrag von Ethan Kauder.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse