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Danke, Ed Yardeni !


Ist es Zeit dem Markt den Rücken zu kehren? (Bild: Kirchentür, Quelle: pixabay.com)

Auf der Suche nach Daten und Charts zu Konjunktur, Wirtschaft und Aktienmarkt bin ich vor einiger Zeit auf yardeni.com gestossen.

 

Ich möchte diese Seite meinen Lesern vorstellen und empfehlen, da sie größtenteils kostenlos ist und von Ed Yardeni und Team ständig aktuell gehalten wird.

 

Dafür sollten wir dankbar sein.

 

Vorab noch eine kleine Warnung: Es ist das Geschäft von Ökonomen, Prognosen über die weitere Entwicklung der Wirtschaft und der Kurse zu erstellen. Ed Yardeni war darin bisher sehr erfolgreich und die Nachfrage für diese Analysen finanziert letztendlich seine Firma, das Yardeni Research Institut und diese Webseite.

 

Ich zweifele, ob man als Privatanleger auf jede Änderung der Prognosen reagieren sollte, da es und ja auf den langfristigen Erfolg ankommt. Deshalb richte ich mein Augenmerk bei den Daten auf yardeni.com darauf, was man aus der Vergangenheit lernen kann und wie sich aktuelles Geschehen im Big Picture einordnen läßt.

 

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Die Webseite im Überblick

 

Wenn man die Webseite das erste Mal aufruft, fällt sofort auf, dass sie werbefrei ist und mit einer sehr einfachen, übersichtlichen Gliederung daher kommt.

 

In der Hauptnavigation findet man neben der Startseite den Blog von Ed Yardeni sowie ein FED-Center genannten Bereich, wo es um die Zentralbanken dieser Welt geht. Neben der FED werden auch die EZB, die Bank of England und die Bank von Japan begleitet und Links zu ihren Seiten gesammelt, beispielsweise zum Beige Book, zu Reden und Protokollen.

 

Im Bereich Media Center gibt es hin und wieder Video-Interviews mit Ed Yardeni und die Bereiche About, Bio, Contact Us und Search erklären sich von selbst. Institutionelle Investoren können die Analysen des Yardeni Research Instituts abonnieren und erhalten dann Zugriff auf einige Premium-Bereiche, wie zum Beispiel das Daily Briefing und das Archiv.

 

Für alle Besucher offen sind der Blog, das Media Center und die zahlreichen Sektionen auf der Startseite mit Daten und Grafiken zu Wirtschaft, Konjunktur und Aktienmärkten.

 

Hier eine Kurzvorstellung dieser Sektionen:

  • Economics & Strategy Commentaries (u.a. mit den Prognosen der S&P 500 Gewinne und des US BIP Wachstums)
  • Financial Markets (u.a. mit den Zinscharts für USA und global, Yieldkurven, MSCI Indexanalysen sowie Performance-Vergleichen)
  • Stock Market Fundamentals & Metrics (u.a. mit Bewertungszahlen und -modellen, Blue-Angel-Kurven, absoluten und relativen Fundamentaldaten, Analyst Consensus)
  • Market Technicals (u.a. mit Bull/Bear, Volatilität, Sentiment, technischen Indikatoren)
  • US Economy & US Consumer
  • Global Economy / Money & Credit / Energy
  • S&P 500 Sectors
  • Domestic Industry Briefings
  • Global Index Briefings
  • Global Demography & Social Welfare
  • US Economic & Financial History

Ich würde empfehlen, sich einfach mal durch ein paar Bereiche durchzuklicken und sich Bookmarks oder Notizen anzulegen, wenn man Charts entdeckt, die einem interessant oder nützlich erscheinen. Die meisten Daten werden als PDF-File zur Verfügung gestellt.


Ein paar Chartbeispiele

 

Nun ist es also passiert: Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe liegt unter derjenigen für 3 Monate, man spricht von einer inversen Zinskurve. Schwamm drüber, dass man eigentlich die FED-Funds-Rate für Tagesgeld benutzt ;-)

 

Und zahlreichen Medien war das am Freitag vergangener Woche einen schnellen Artikel wert, beispielsweise titelte das Manager-Magazin: "Rezessionsgefahr - US-Anleihenmarkt sendet Alarmsignal".

 

Was fragen sich Querdenker dann? Na, zum Beispiel: Wie oft ist das schon passiert, wie oft folgte eine Rezession, wie hat der Markt diese Inversion antizipiert und eingepreist?

 

Ich habe darauf keine Antworten, aber Ed Yardeni hat einige Charts, die das Geschehen einzuordnen helfen und manche Frage beantworten. Zum Beispiel, wie oft es dieses Signal bereits gab:

 

US-Yieldkurve (10 Jahre - FED Funds Rate), Stand 15.03.2019, Quelle: yardeni.comUS-Yieldkurve (10 Jahre - FED Funds Rate), Stand 15.03.2019, Quelle: yardeni.com
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Im ersten Chart sieht man die Rezessionen als blaue Balken und die blaue Kurve gibt die Zins-Differenz zwischen 10 Jahres-Anleihe und FED Funds Rate an. Die Daten gehen zurück bis 1961. Wir können nüchtern konstatieren, so ungewöhnlich ist eine Inversion gar nicht. Und zwanghaft folgt darauf auch keine Rezession. Insbesondere ist der Zeitversatz zwischen dem Unterschreiten der Null-Linie und dem Beginn und die Dauer der Rezession variabel.

 

US-Yieldkurve seit 1987, Stand 22.03.2019, Quelle: yardeni.comUS-Yieldkurve seit 1987, Stand 22.03.2019, Quelle: yardeni.com
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Im zweiten Chart können wir erkennen, dass eine Inversion sich immer in den roten Bereichen ereignet, also dann, wenn die FED-Geldpolitik restriktiv ist und sie die Zinsen anhebt.

In den blauen Bereichen mit expansiver Geldpolitik stieg hingegen die Zinsdifferenz regelmäßig schnell wieder an. Sicher ist meinen Lesern nicht entgangen, dass die FED bereits Ende 2018 zurückgerudert hat und es in 2019 keine Zinsanhebungen mehr geben soll. Ob das Bremsmanöver dafür sorgt, dass die Kurve wieder dreht?

 

Was passiert in einer Rezession? Die Gewinne der Unternehmen sinken, weil die Wirtschaft schrumpft und nicht mehr wächst. Erst wenn die Konjunktur dreht und die Gewinne wieder steigen, ist die Rezession beendet. Da diese Daten immer mit einer Zeitverzögerung vorliegen, können Ökonomen sowohl den Hochpunkt (Peak der Konjunktur) als auch den Tiefpunkt (Trough der Rezession) erst mit 1 bis 2 Quartalen Verspätung definieren.

 

S&P500 Kurs geteilt durch Gewinne (PE-Ratio) vs. Rezessionen und Geldmarktzyklus, Quelle: yardeni.comS&P500 Kurs geteilt durch Gewinne (PE-Ratio) vs. Rezessionen und Geldmarktzyklus, Quelle: yardeni.com
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Nun, der FED geht es nicht besser und die Börsenakteure haben auch ein Problem: In den Kursen antizipieren sie die sinkenden Gewinne. Sie schicken die Kurse auf Talfahrt. Wie stark aber ist korrekt? Rational würde man ja den Preis der Aktien so anpassen, dass man das gleiche Vielfache der Gewinne bezahlt, also das PE-Ratio in etwa konstant halten.

 

Dummerweise ändern aber die fallenden oder steigenden Zinsen gleichzeitig auch den Wert zukünftiger Cashflows. Das macht die Anpassung kompliziert und die Psyche übertreibt gerne auch nach Oben und nach Unten. Wie das Chart von Yardeni Research für den S&P500 zeigt, ist daher die PE-Ratio vs. Geldzyklus und Konjunktur (Rezessionen zwischen Peak und Trouhg) eine wilde Achterbahn.

 

Berichtete Gewinne S&P500 und Zyklen der Geldpolitik und Wirtschaft, Quelle: yardeni.comBerichtete Gewinne S&P500 und Zyklen der Geldpolitik und Wirtschaft, Quelle: yardeni.com
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Das letzte Chart, welches ich hier zeigen möchte, stellt dar, wie die Gewinne der Unternehmen im S&P500 während der Rezessionen (also zwischen Peak and Trough) zurückgehen.

 

Zusätzlich sind die bisherigen Zyklen der US-Geldpolitik mit blauen bzw. roten Bereichen eingetragen. Dahinter steckt die interessante Frage, ob es der FED in der Vergangenheit gelang, die Geldschleusen rechtzeitig zu öffnen. So schlecht sieht die Bilanz hier meiner Meinung nach gar nicht aus. In einigen Monaten werden wir wissen, wie die Antwort für 2019 ausfällt.

 


Fazit

 

Die Seite von Ed Yardeni liefert viele Charts, die hilfreich sind, wenn man weitergehende Fragen zu ökonomischen Themen oder zu Bewertungsfragen der Aktienmärkte hat. Die Daten reichen weit genug zurück und sind grafisch ansprechend aufbereitet.

 

Das diese Charts kostenlos sind und regelmäßig upgedatet werden, verdient Dank und Anerkennung. Wer mehr über Yardenis Biografie wissen will und seinem Anspruch, die Märkte zu verstehen, kann auch zum aktuellen Buch von ihm greifen. Es trägt den Titel Predicting the Markets: A Professional Autobiography* und ist als e-Book recht günstig.

 

(c) 2019 Covacoro

 


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Quelle: Covacoro

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