Deutsche Bank: Dies soll sich niemals wiederholen

Lieber Leser,

die Deutsche Bank leidet vor allem unter den offenen Rechtsstreitigkeiten, für die das Unternehmen Rückstellungen in Milliardenhöhe bilden musste. Die genaue Zahl der anhängigen Verfahren scheint niemand genau benennen zu können. Sie geht auf jeden Fall in die Tausende. Um diesen Problemen in Zukunft vorzubeugen, hat der Konzern seine Prüfungskriterien für Kunden überarbeitet.

Damit soll nun Schluss sein

Dies geht aus einem Interview hervor, das Vorstandsmitglied Sylvie Matherat kürzlich dem „Tagesspiegel“ gab. Die Kunden sollen häufiger, strenger und intensiver überprüft werden. In der Vergangenheit kassierte die Deutsche Bank mehrere Anzeigen, weil sie dubiose Geschäfte ermöglicht hatte. So rückte die Bank beispielsweise wegen Transaktionen, die gegen Sanktionsbestimmungen verstießen, mehrfach ins Visier der amerikanischen Justizbehörden. Damit soll nun Schluss sein.

Zahl der Hochrisikoländer drastisch erhöht

So hat die Deutsche Bank laut Matherat ihre Liste der Hochrisikoländer massiv ausgeweitet. Fanden sich dort früher lediglich 30 Staaten, sind es inzwischen 109 Länder. In der Praxis heißt dies, dass alle Kunden aus diesen Ländern gesondert unter die Lupe genommen werden. Woher stammt das Geld? Wer ist der Adressat? Wird gegen den Kontoinhaber seitens der Justizbehörden ermittelt?

Manager sollen zu ihren Fehlern stehen

Slyvie Matherat ist als Vorstand für Regulierung und Compliance verantwortlich. Damit fällt auch der Kampf gegen Finanzkriminalität in ihren Zuständigkeitsbereich. Der Vorstand will aber verhindern, dass die Laxheit der Vergangenheit nun durch eine Angstkultur unter den Mitarbeitern ersetzt wird. Manager sollen zu ihren Fehlern stehen dürfen, statt sie zu verheimlichen. Ob sich dieses Konzept positiv auf die Bilanz auswirkt? Zumindest dürfen wir davon ausgehen, dass sich die Zahl der Klagen und damit verbundenen Kosten in Zukunft deutlich verringern wird.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse