Deutsche Bank: Ich muss vor allzu viel Optimismus warnen

Lieber Leser,

am vergangenen Freitag legte die Aktie der Deutschen Bank um knapp 4 % zu. Ein Bericht des „manager-magazin“ sorgte für gute Laune unter den Anlegern. Das Bankinstitut müsse in seinem wichtigsten Rechtsverfahren in den USA zwar einer Milliardenstrafe entgegensehen. Aber die Bank werde wohl glimpflicher davonkommen als ursprünglich angenommen. Ich kann nur vor allzu viel Optimismus warnen. Es gibt noch ein zweites Verfahren, das ähnlich kostspielig werden könnte.

Mehr als 2,5 Mrd. Dollar erwartet

Bei dem Ermittlungsverfahren, über welches das „manager-magzin“ berichtet, geht es um Geschäfte mit Wertpapieren, die mit Hypotheken abgesichert waren. Sie stammen aus der Zeit, als die Investmentbank Lehman Brothers pleite ging und die gesamte Weltwirtschaft mit sich in den Abgrund riss. In einem vergleichbaren Verfahren musste Goldman Sachs zum Beispiel knapp 2,5 Mrd. US-Dollar als Strafe zahlen. Laut dem „manager-magazin“ wird das Bußgeld gegen die Deutsche Bank etwas höher liegen, könnte sich aber noch reduzieren, weil in den kommenden Wochen weitere Gespräche mit den US-Justizbehörden anstehen.

Ein zweites Verfahren droht

Der Bericht geht allerdings nicht auf ein zweites Verfahren ein, in dem ebenfalls das US-Justizministerium ermittelt. Hier geht es um hohe Geldbeträge, die mithilfe der Deutschen Bank in Moskau gewaschen und dann auf Konten in Steueroasen transferiert wurden. In diesem Fall wirft die USA dem Kreditinstitut Verstöße gegen Sanktionsbestimmungen vor. In den Vereinigten Staaten ist dies ein sehr ernstes Vergehen, für das die französische Großbank BNP Paribas in einem vergleichbaren Fall zu einer Strafe von 9 Mrd. Dollar verknackt wurde. Kurzum: Aus meiner Sicht ist es noch zu früh, um beruhigt aufzuatmen.

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Ein Gastbeitrag von Mark de Groot.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Source: Robert Sasse