Deutsche Bank: Vom Regen in die Traufe!

Lieber Leser,

bei der Deutschen Bank sieht es von Tag zu Tag düsterer aus. Eine Horrornachricht jagt die nächste. Zuletzt verlautete aus den USA, dass die Justizbehörde wegen dubioser Hypothekengeschäfte im Vorfeld der Finanzkrise insgesamt 14 Mrd. Dollar von der Deutschen Bank verlangt. Hier ist mit Sicherheit noch nicht das letzte Wort gesprochen, doch aufgrund der wenig schmeichelhaften Reputation des Geldhauses in den USA und den anstehenden Präsidentschaftswahlen dürfte die Strafe letzten Endes trotzdem schmerzhaft ausfallen. Darüber hinaus hat die Deutsche Bank noch mit weiteren ungeklärten Rechtsstreitigkeiten zu tun: umstrittene Devisengeschäfte in den USA, die Verstrickung in Geldwäscheaktivitäten in Russland und der Verstoß gegen Wirtschaftssanktionen im Iran. All dies wird den deutschen Bankenprimus letzten Endes teuer zu stehen kommen und die momentan gebildete Rückstellung in Höhe von 5,5 Mrd. Euro deutlich übersteigen. Viele Finanzkreise rechnen daher zwangsläufig früher oder später mit einer Kapitalerhöhung.

Auch an der Börse gehen all diese Negativmeldungen nicht spurlos vorüber. Ganz aktuell wird das Papier zudem von einem Bericht im „Fokus“ belastet. Dort hieß es, dass die Bundesregierung der Deutschen Bank weder diplomatisch noch finanziell beim Rechtsstreit in den USA zur Hilfe eilen wolle. Ein Börsianer kommentierte den Bericht wie folgt: „Damit ist die Aktie zum Abschuss freigegeben.“ Und in der Tat rutschte der Anteilsschein kräftig ins Minus und auf ein neues Allzeittief.

Die Deutsche Bank betonte indes, dass Vorstandschef John Cryan zu keinem Zeitpunkt Kanzlerin Merkel wegen der Hypothekenaffäre um Hilfe ersucht habe. Stattdessen wolle man die Herausforderungen auf eigene Faust meistern, sagte ein Firmensprecher. Auch eine Kapitalerhöhung sei aktuell kein Thema, da man die regulatorischen Voraussetzungen erfülle.

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Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.

Herzliche Grüße

Ihr Robert Sasse

Quelle: Robert Sasse